Wer kennt das nicht, frau steht vor einem übervollen Kleiderschrank und findet einfach nicht das Passende um in den Tag zu starten, auf die Party zu gehen, für die Geburtstagsfeier der Oma, für …
Mir geht es auch oft so. Ich entscheide mich für die Hose und dann finde ich nicht das passende Oberteil, weil beim einen die Farbe nicht passt, das andere ist für das Wetter zu tief ausgeschnitten und das nächste ist zu lang und passt daher vom Stil nicht dazu.
Ich entscheide mich also um und wähle ein Oberteil, das ich unbedingt tragen möchte. Aber dann finde ich keinen passenden Rock oder Hose dazu. Und wenn ich mich endlich für 2 Teile entschieden habe – eh nur Kompromisse, weil glücklich bin ich nicht damit – dann finde ich keine passende Jacke (weil es am Abend doch etwas kühler wird) und das Spiel geht von vorne los. Bis zum Nervenzusammenbruch…
Es gab eine Zeit, als das anders war…
Vor ca. 12 Jahren habe ich innerhalb von 9 Monaten rd. 20 kg abgenommen und musste meine gesamte Garderobe austauschen. Damals haben mir nicht einmal mehr T-Shirts gepasst. Also bin ich ins Geschäft, habe mir 2 Hosen und 5 T-Shirts, die ich alle untereinander kombinieren konnte, ausgesucht und dann noch eine passende Jacke dazu gekauft.
Mein Kleiderschrank war damals ziemlich leer, weil mir wie gesagt kaum etwas gepasst hat. Interessanterweise hatte ich aber in dieser Zeit am „meisten“ anzuziehen, ich habe immer ganz schnell etwas gefunden egal zu welcher Gelegenheit.
10 Jahre danach – das selbe Problem – ich habe nichts anzuziehen
Irgendwann hat sich aber wieder das zu Anfang beschriebene Problem eingeschlichen. Die Zeiten vor dem Kleiderschrank wurden wieder länger.
Der Schrank hatte sich deutlich gefüllt aber ich hatte weniger anzuziehen.
Wie verrückt ist das denn? Was ist passiert?
Ich habe wieder ein bisschen zugenommen, ganz langsam und unmerklich. Ein Teil meiner alten Kleidungsstücke, die ich aufgehoben hatte, passten jetzt wieder.
Und ich habe immer mal wieder Teile dazu gekauft. Ausverkauf im Winter, Ausverkauf im Sommer, ein Frustshirt hier und ein Schnäppchen da.
Ein gut gefüllter Kleiderschrank und ich habe nichts anzuziehen.
denk, denk, denk – woran liegt es denn???
Also habe ich versucht das Problem rationell anzugehen. Geholfen hat mir die Erinnerung an die Zeit vor 12 Jahren, als alles so einfach war. Ich habe die damalige mit der problematischen Situation verglichen. Was war so anders?
* Wenn ich mehr habe aber trotzdem nichts Passendes finde, dann habe ich offensichtlich das Falsche im Kasten.
* Was ist aber so falsch in meinem Kasten, wenn mir doch alle Teile, die da hängen und liegen voll gut gefallen?
Das Problem war sehr schnell gefunden – die Teile passen einfach nicht zueinander. Es war ein buntes Sammelsurium aus Spontankäufen und Schnäppchen und ein paar Basics, die ich ständig rauf und runter trage.
Was mache ich falsch?
Ich hasse einkaufen. Seit ich denken kann, bereits als Kind, war es für mich fürchterlich Kleidung zu kaufen. Wenn ich ein Hose brauchte, dann ist meine Mutter mit mir von einem Geschäft zum anderen gelaufen, entweder die Hose hat nicht gepasst oder sie hat mir nicht gefallen bzw. war einfach nicht das, was ich mir so vorgestellt hatte.
Jeder Einkauf war eine Katastrophe. Das hat sich auch nicht geändert, als ich älter wurde und für meine Kleidung selbst zuständig war. Vielleicht liegt es an meiner Figur? Oder daran, dass ich immer mal wieder ein bisschen zu oder abnehme?
Wie auch immer – meine Lösung war, nicht mehr gezielt einzukaufen sondern immer dann zuzuschlagen, wenn ich etwas fand, das mir passte und gefiel.
Und so kam es, dass ich ein buntes Sammelsurium von Teilen im Kleiderschrank hatte, die alle nicht zueinander passten und dass ich nie etwas anzuziehen fand.
Was natürlich dazu führte, dass ich immer wieder von Neuem unterwegs war, um das eine oder andere Teil zu ergänzen in der Hoffnung, dadurch mein Kleiderschrank-Problem zu lösen.
Wie geht es weiter?
Das alles liegt jetzt ca. 1 Jahr zurück.
Wie ich mein Problem ohne Geld auszugeben gelöst habe und dadurch endlich glücklich mit meinem Kleiderschrank bin, werde ich morgen berichten.
Videotipp:
hi hi, das ist mal ein Problem, das ich nicht habe. Ich habe vor vielen Jahren mal eine Farb- und Typberatung gemacht. Ich richte mich nicht nach Mode, sondern nach meinen Farben und meinem Stil. Da sind die Kombinationen untereinander immer einfach. Ich trage schwarz, braun, orange, beige grün und rot. Jeans meist in schwarz oder ganz dunkelblau. Blusen, Shirts, Strickjacken und Pullis, das ganze wird mit Schmuck und Tüchern gepimpt, fertig! Und um der morgendlichen Hektik zu entgehen, lege ich die Sachen abends hin.
Lieben Gruß
Abends meine Kleidung für den nächsten Tag richten mache ich auch schon seit vielen Jahren. Das war mir immer viel zu viel Stress in der Früh 😉
Das mit der Typberatung war sicher eine tolle Sache, vor allem, wenn Du das so durchziehst hat das echt viele Vorteile.
lg
Maria
Ja, es ist schon eine Erleichtung, ich mag meine Sachen und habe den Stil gefunden, der zu mir passt. Ab und an etwas tolles dazu gekauft und sich daran freuen….
Oh, eine capsule wardrobe hätte ich auch gern! Eigentlich. Dann schau ich in meinen Schrank und stell mir vor, ich müsste mich auf zwei Grundfarben und zwei Akzentfarben beschränken, und dann verfliegt der Wunsch wieder ganz schnell. Denn meine Klamotten sind echt bunt und gemustert. Wenn du aber Tips hast, wie eine knallebunte Garderobe zur capsule wardrobe
werden kann, dann immer her damit!
P.S: Gehen eigentlich alle Plastikverweigerer so ungern einkaufen? Deine Story kommt mir iiiirgendwie bekannt vor…
LG Zora
Hallo Zora!
Da musste ich doch erst einmal nachschlagen was „capsule wardrobe“ überhaupt bedeutet.
Und ich denke, das was mich in meinem Kleiderschrank glücklich macht, würde man nicht so bezeichnen.
Ich glaube vielmehr, dass ich für mich als Stil eher das Gegenteil gefunden habe. Weg von den Basics, in die ich mich jahrelang geflüchtet habe, hin zu wenigen dafür extravaganten Stücken, die ich echt mag.
Da habe ich z.B. eine bunte Strickjacke, die mir seit 2010 in jeder Übergangszeit als Jacke dient. Frühjahr und Herbst. Sie hat eine lange Zipfelkaputze. Ich liebe sie über alles und werde sie wahrscheinlich erst hergeben, wenn ich 60 bin und von mir selbst annehme, dass ich dann zu alt geworden bin für eine Jacke wie diese. Und vermutlich werde ich das dann mit 60 auf meinen 70sten Geburtstag verschieben, weil ich mich doch noch nicht sooo alt fühle…
Ich möchte nur noch solche Klamotten haben. Teile, die mir wirklich etwas bedeuten und die ich rauf und runter tragen will. Dann brauche ich auch nicht 20 T-Shirts, weil es sonst viel zu lange dauert, bis ich alle endlich wieder anziehen kann 😉
lg
Maria
Ah, dann hab ich in die falsche Richtung vermutet. Danke für die Erklärung!
LG Zora
Ich bin natürlich gespannt, wie es weiter geht, aber ich denke, Basics sind schon nicht schlecht und alles sollte untereinander kombinierbar sein. Für die Oberteile hat man doch eine ganze Farbpalette zur Verfügung. Ich habe zwar keine Farbberatung mitgemacht, aber ein entsprechendes Buch gelesen. Demnach bin ich eindeutig ein Sommertyp und damit ist klar, welche Farben zu mir passen. Ich habe vor, da auch noch was drüber zu schreiben.
Einen schönen Abend,
Franka
Hallo Franka!
„Alles sollte untereinander kombinierbar sein“ – das ist für mich der wichtigste Punkt. Je mehr ich kombinieren kann, desto weniger Bekleidung brauche ich.
Schau mal hier http://www.orfafa.com/buy-less-choose-well-make-it-last/viele-outfit-optionen das trifft es recht gut finde ich.
lg
Maria
Danke für den Link. Für diesen Austausch liebe ich das Internet.
Liebe Grüße in den Morgen, Franka
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Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung! Ich hatte in den letzten Wochen auch ein „Projekt Kleiderschrank“, über den auch ein Beitrag in Planung ist, aber das Thema ist ein wenig anders gelagert. Wie hast Du es geschxafft, in 9Monaten 20 (!) Kilo abzunehmen?! Respekt! Liebe Grüße aus Helvetien und P.S. Ich kaufe auch nicht gern Kleidung ein…
Hallo!
Im Jahr 2001 habe ich zu Laufen begonnen und bis Anfang 2002 dann die besagten 20 kg abgenommen. Mit dem Sport hatte ich die Möglichkeit, Stress abzubauen und dadurch mein Frustessen in den Griff bekommen.
Bin schon gespannt auf Deinen Beitrag.
lg
Maria
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So, ich bin schon wieder bei dir hängen geblieben, das wird jetzt mein neues Lesen. Wer braucht schon Bücher, wenn es deinen Blog gibt…?! 😉
Die Aussage „Ich hasse einkaufen.“, die könnte meine sein. Ich fand das schon immer lästig, vor allem Kleidung und Schuhe usw. Ich bummle gerne durch Haushaltswaren- und Stoff-, Bastelzubehör-, Wollegeschäfte, aber das Aus- und Anziehen von Kleidung von Kopf bis Fuß finde ich einfach nur lästig. Seufz. Zum Glück aber habe ich seit Jahren ein Fachgeschäft, in dem ich quasi Quartalskäufer – oder eher Halbjahreskäufer – bin. Zwei Verkäuferinnen wissen genau, was schon zuhause in meinem Schrank hängt und so kaufe ich dann Teile, die dazu passen und bestens damit zu kombinieren sind. Seitdem hat sich mein Kleidungsbestand deutlich reduziert, wenngleich ich gerade am Wochenende festgestellt habe, dass da doch einige Teile hängen, die ich lange nicht getragen habe und vermutlich auch nicht mehr tragen werde. Also so ganz ohne Konsum geht es nicht, aber ich versuche es Stück für Stück. Das finde ich – muss mich kurz selbst dafür loben ♥ – schon sehr gut.
Jetzt muss ich los, Teil 2 deiner Typisch-Frau-nichts-anzuziehen-Reihe wartet…
Liebe Grüße
Anni
Hallo Anni!
Finde ich super, dass Du eine Beratung für Deine Garderobe gefunden hast, die scheinbar wirklich nicht nur auf verkaufen aus ist sondern darauf achtet, dass die Dinge zueinander passen. Finde ich super, das ist ein wichtiger Aspekt, wenn man seinen Kleiderschrank klein halten will.
lg
Maria
Ja, darüber ich bin auch soooo froh. Es ist so entspannend, ich bekomme dort eine ganz wunderbare Beratung, es ist alles stimmig und passt von Kopf bis Fuß.
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