Bei meinem letzten Besuch am Flohmarkt habe ich unter anderem ein kleines Messer mit einem Holzgriff geschenkt bekommen.
Das wollte keiner mehr haben – wer will schon Messer mit Holzgriff, die kann man ja nicht in den Geschirrspüler stecken.
Ich aber freue mich sehr darüber, weil ich wieder ein Teil für meine plastik.freie Küche bekommen habe, das niemand will und ich kann es so gut gebrauchen.
Nachdem ich (fast) alle Messer mit Plastikgriff aussortiert habe, ist dort, wo vorher meine kleinen Küchenmesser waren, gähnende Leere.
Ich will mehr davon
Während ich also meine Zwiebeln schneide und mich über die perfekte Größe und Schärfe des Messers freue (es ist das letzte auf dem Bild), kommt sehr schnell der Gedanke – wie schade, dass ich nur 1 Messer vom Flohmarkt mitgebracht habe. Meine Freude ist fast wieder verflogen, wird überdeckt von dem dringenden Wunsch nach mindestens noch 1-2 so tollen Messern.
Der Wunsch brennt regelrecht in mir und ist so stark, dass ich – noch immer das Messer in der Hand – mich zu fragen beginne, WARUM brauche ich unbedingt mehr als das Messer, was ich gerade in der Hand halte. Ich kann ja eh nur mit einem Messer schneiden!
Der Grund ist schnell entdeckt
Ich brauche nur kurz nachzudenken, da wird mir klar woran es liegt, nämlich am Geschirrspüler. Was hat der Geschirrspüler mit meinem Wunsch nach mehr Küchenmessern zu tun?
Es ist sehr einfach, wenn ich früher ein Messer verwendet hatte, landete es im Geschirrspüler. Nachdem mein guter Freund nur maximal 1 x pro Tag, oft aber auch nur alle 2 Tage läuft, habe ich bisher natürlich mehrere Küchenmesser benötigt.
Ein kleines Messer – das ist mein neuer Minimalismus in der Küche
Aber das Messer mit dem Holzgriff darf ja eh nicht in den Geschirrspüler und wird immer sofort nach dem Verwenden wieder abgewaschen. Also brauche ich nur 1 kleines Messer und bin sofort ruhig und zufrieden. So einfach kann das Leben sein.
Der Geschirrspüler ist der Feind der einfachen Küche
Durch diese intensiven „Haben.Wollen.Gefühle“ wurde in mir ein Gedankenkreislauf ausgelöst. Wo finde ich weitere Auswirkungen des Geschirrspülers bei meinem Hausrat? Woran ist der Geschirrspüler noch schuld, dass ich mehr besitze als eigentlich nötig wäre.
Und ich werde an jeder Ecke meiner Küche fündig.
Fangen wir mit dem Essbesteck an – ich besitze 3 Garnituren Essbesteck zu je 6 Teilen (leider fehlen ziemlich viele kleine Löffeln). Wir waren die meiste Zeit 4 Personen und wenn man Frühstück, Mittag- und Abendessen rechnet, dann sind schon mal 12 Teile verbraucht, dann geht sich noch eine Mahlzeit aus, bevor es echt eng wird.
Aber das betrifft natürlich ebenfalls die Teller und die Gläser, auch hier ist überall eine ordentliche Anzahl vorhanden, pro Mahlzeit 4 Teller und 4 Gläser, da kommt echt eine ganze Menge zusammen.
Die Zusammenhänge werden immer deutlicher.
Liebkind der Wirtschaft
Eigentlich müsste der Geschirrspüler also einen Orden von der Wirtschaft bekommen haben.
Haushalte mit Geschirrspüler besitzen durchschnittlich mindestens doppelt so viel Hausrat gegenüber Haushalten, die das Geschirr mit der Hand spülen.
Hergeben will ich ihn trotzdem nicht – vorerst
Ich mag ihn trotzdem, meinen Geschirrspüler. Er macht das Leben schon viel einfacher und meine Hände sind auch sehr dankbar, weil sie nicht in Geschirrspülmittel gebadet werden.
Aber ich werde in Zukunft bei allen Kaufentscheidungen achtsamer sein und hinterfragen, ob ich das Ding wirklich brauche oder ob das nur eine Auswirkung des Geschirrspülers ist und ich deshalb mehr von xy benötige.
Vom Mangel zur Fülle
Früher hatte ich oft das Gefühl nicht genug zu haben in der Küche. Ich habe das passende Messer nicht gefunden oder es war schon wieder kein Pfannenwender verfügbar und der Griff nach dem Kochlöffel ging ins Leere, weil alle schmutzig im Geschirrspüler waren.
Heute habe ich viel weniger als damals, weniger Messer, weniger Pfannenwender und vor allem weniger Kochlöffel. Nachdem ich alle Plastikteile gegen Holzteile ersetzt habe, wurde gleichzeitig die Anzahl drastisch reduziert.
Spannend finde ich jedoch, dass ich jetzt jederzeit alles habe, was ich brauche. Da die Holzteile sofort abgewaschen werden stehen sie jederzeit zur Verfügung.
Man kann natürlich einwenden, dass es damals ja auch möglich war, die Teile händisch abzuwaschen, damit sie ständig zur Verfügung stehen. Aber das ist irgendwie anders, es hat bei mir jedes Mal ein Gefühl von Mangel ausgelöst, ein Teil wieder aus dem Geschirrspüler zu räumen und händisch abzuwaschen.
Ich habe nicht genug zur Verfügung, hat es im Hirn gehämmert. Und der Wunsch, einen 5. Kochlöffel zu kaufen wurde übermächtig groß.
Weitere unerwünschte Nebenwirkungen
Festgestellt habe ich, dass sich das Vorhandensein eines Geschirrspülers auch auf den Verbrauch von Geschirr nachteilig auswirkt. Ich gehe viel sorgloser damit um. Statt den Löffel unter fließendem Wasser kurz abzuspülen, nehme ich mir einen neuen, um von der Soße zu kosten.
Nachdem wir die Suppe gegessen haben ist es selbstverständlich, dass der gerade eben gebrauchte Suppenteller im Geschirrspüler landet und für den Hauptgang neue Teller genommen werden – selbst wenn nur klare Suppe im Teller war und es danach Spagetti gibt, wo wir sowieso wieder Suppenteller verwenden.
Wenn ich in der Küche und durstig bin veranlasst mich dieses „Ist doch egal, das wäscht eh der Geschirrspüler“ auch dazu ein frisches Glas aus dem Schrank zu nehmen, statt das in Verwendung befindliche aus dem Wohnzimmer zu holen.
Ich denke man ist auch bereit, etwas aufwändiger zu kochen, wenn man einen Geschirrspüler hat, neigt vielleicht dazu den Topf, worin man die Kartoffeln gekocht hat, nicht zum Schwenken der Kartoffeln mit Butter und Petersilie zu verwenden und nimmt statt dessen einen frischen aus dem Schrank.
weniger ist weniger
Ich glaube, ich werde in nächster Zeit verstärkt darauf achten, weniger Geschirr zu verbrauchen und dadurch den Geschirrspüler weniger oft zu verwenden.
Ziel ist nicht, dass Geschirr künftig mit der Hand abzuwaschen, wohl aber sorgsamer mit den Ressourcen umzugehen, Dinge länger verwenden und nicht sofort in den Geschirrspüler zu stecken.
Nachdem ich die Töpfe vorreinigen muss, kann ich sie auch gleich vollständig abwaschen, da ist kaum ein Unterschied.
Vielleicht erreiche ich damit, dass mein Freund nur noch alle 2-3 Tage arbeitet statt 5 x pro Woche.
Anmerkung: Ich habe nur einen 45cm breiten Geschirrspüler, weil meine Küche so klein ist.
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Hallo Maria,
zum Glück ging mein Geschirrspüler vor 3 Jahren kaputt. Mit 12 Tellern und 6 Weckgläsern, 6 er Besteck, 8 Tassen lebt es sich prima zu zweit. Das ganze Zwischenbesteck wie Suppenbolle, Soßenlöffel etc hab ich längst entsorgt, weil seitdem nie mehr verwendet. 🙂 Es geht super ohne.
Hab 4 Töpfe und 2 Pfannen. In meinen Töpfen kann ich z. B. auch backen. Hab Maßeinheit drin: Tassen und Liter. Und nehme sie zum Backen. Ich spüle von Hand viel schneller und der Küchenschrank ist in 1 Stunde geputzt. Früher an 2 Tagen. Einziger Nachteil: Ich koche weniger gerne seitdem.
Liebe Grüße
Tanja
Hallo Tanja!
Schön, dass Du meine Gedanken bestätigst. Ich werde ganz sicher sehr intensiv darüber nachdenken, ob ich wieder einen Geschirrspüler anschaffe, wenn dieser kaputt ist.
Ich habe einige Glasformen, die ich mehrfach benutze – für Auflauf aber auch zum Backen und Aufbewahren.
Inzwischen stehe ich voll auf multifunktionelle Sachen, das macht das Leben viel einfacher.
lg
Maria
Ich habe seit einem Jahr auch keinen Geschirrspüler mehr…und bei uns sitzen am Wochenende jeweils 6 Personen am Tisch. Da ich sehr viele Holzschalen, Holzschneidebrettchen, handgetöpferte Schüsseln,Holzkochlöffel,Messer mit Holzgriffen und handgetöpferte Platten besitze welche eh von Hand gespült werden müssen, kann ich sehr gut auf den Geschirrspüler verzichten. Ich finde abwaschen kann durchaus auch einen meditativen Aspekt haben;-) Und die Kinder helfen jeweils gerne beim Abwasch…da wird auch öfters mal gesungen oder wir führen interessante Gespräche. Ich vermisse den Geschirrspüler überhaupt nicht. Und das Spülmittel wird bei uns auch noch selber hergestellt. Liebe Grüsse Pia
Hallo Pia!
Vieles ist Einstellungssache, also z.B. der meditative Aspekt, den Du ansprichst, dem kann ich schon was abgewinnen.
Aber vor allem, wenn die Kinder mithelfen, dann hat man gut Zeit miteinander zu reden, was im Alltag eh oft zu kurz kommt, das finde ich besonders wichtig.
Ich habe immer sehr gerne gemeinsam mit meinem Kindern gekocht, da haben sie mir immer sehr viel Einblick in ihr Leben gegeben.
lg
Maria
Wir haben einen Geschirrspüler, aber er läuft nur ca. einmal die Woche. Wenn außer uns beiden noch jemand mit isst, wenn Besuch da ist, dann lohnt es sich, ihn zu benutzen, sonst eher nicht. Ich denke auch manchmal: den Platz, den er einnimmt, könnte man gut anderweitig verwenden.
Ich koche, er spült, aber wenn es während des Kochens Leerlauf gibt, spüle ich die Sachen, wo kein Fett dran ist, ganz schnell unter fließendem Wasser ab und fertig. Am Ende ist so wenig übrig, dass es sich nicht lohnt, den Geschirrspüler zu benutzen. Gute Küchenmesser sollten sowieso nicht rein; sie werden stumpf.Und noch ein Aspekt: die Chemie, die in so einem Geschirrspüler benutzt wird 😦
Liebe Grüße,
Franka
Hallo Franka!
Es macht durchaus Sinn, die Sachen während dem Kochen schon wegzuräumen, ist nach dem Essen nicht mehr so viel zu tun. Ich versuche das auch immer.
Das einzige, was ich einwerfen will ist der Wasserverbrauch, der dabei doch erhöht ist. Der Geschirrspüler ist da sehr sparsam.
lg
Maria
Ich glaube mal wo gelesen zu haben, daß ein Geschirrspüler weniger Wasser verbraucht als händisch spülen.
Ich räume das Geschirr nie gleich weg, sondern lasse es noch eine zeitlang herumstehen, genau aus dem Grund um nicht laufend nach einem weiteren Löffel oder noch einem Glas zu greifen.
Worüber ich mir allerdings Gedanken mache sind die Mittel … alles in Plastikflaschen oder die Tabs, einzeln nochmal in Plastik verpackt und dann noch zusätzlich in einem Karton … gibt es da Alternativen?
Hallo!
Ja, es gibt Alternativen. Ich spüle grundsätzlich mit Pulver, damit ich auch individueller dosieren kann. Gefunden habe ich im Bioladen auch Pulver im Karton.
Im Internet findet man auch Rezepte für Geschirrspülmittel selbst gemacht. Ich habe mich damit allerdings noch nicht beschäftigt.
lg
Maria
Danke Maria. Habe gerade gegoogelt, es gibt auch sogenannte Öko-Tabs bzw. Öko-Pulver. Werde mich mit dem Thema definitiv noch näher beschäftigen.
Sehr gut analysiert, so ist es mit vielen Bereichen unserer so fortschrittlichen westlichen Zivilisation, oft merken wir gar nicht wie wir unser Leben verkomplizieren. Der weg zu weniger ist mehr kann viel Freude bereiten.
Hallo Georg!
Auf jeden Fall, ich habe das Reduzieren unbedingt entlastend empfunden.
Beim Plastik kommt für mich zusätzlich der ästhetische Aspekt dazu. Ich freue mich über die alternativen Materialien, weil ich es viel angenehmer empfinde diese anzugreifen.
lg
Maria
Jetzt muss ich mal eine Lanze für den Geschirrspüler brechen: Ich hab nämlich seit Jahren keinen und vermisse ihn sehr schmerzlich! Davon, dass spülen Spaß machen soll, bekomme ich leider auch nichts mit und meine Küche war sehr viel ordentlicher, als ich noch einen hatte. Mir fehlt einfach die Disziplin. Ob ich mit Geschirrspüler mehr Geschirr verbrauchen würde weiß ich nicht, aber ich weiß, dass ich unheimlich gerne einen hätte! Wenn ich mir endlich einen anschaffen kann, werde ich da aber sicher ein Auge drauf halten. Daher: Danke für die interessante Anregung!
LG Zora
Hallo Zora!
Die Bequemlichkeit des Geschirrspülers ist unumstritten! Da gebe ich Dir 100%ig recht.
Und wenn man nicht sehr diszipliniert ist mit sofort alles wegwaschen und wegräumen dann hilft der Spüli auch für Ordnung.
Ich kann Dich wirklich gut verstehen!
lg
Maria
Also mir gehts auch so, ich hab früher gerne bei meiner Oma von Hand gespült, aber jetzt in meiner Küche ists Pflicht und meist wird erst gespült, wenns Geschirr alle ist oder die Herdplatten zum Kochen gebraucht werden. Deshalb verbrauchen wir so wenig wie nur möglich und ich merke das an den verwunderten Blicken meiner Mutter, denn bei der gibts eine Spüli – da spar ich aber immer genauso und versuche v.a. schon während des Kochens ein bisschen Ordnung zu halten oder gleich was abzuspülen. Dann kommt erst gar nicht so viel zusammen 😉 Und das mit dem Pulver ist echt ein guter Tipp!
Hallo Chrissi!
Leider wird der innere Schweinehund oft übermächtig groß, wenn etwas zur Pflicht wird. Oder wenn man müde ist und so gar nicht mehr mag, dann ist Geschirr von Hand zu spülen schon eine sehr große Bürde.
Auf der anderen Seite organisiert man sich eben mehr und verbraucht daher auch weniger, für die Umwelt ist das sicher gut so.
lg
Maria
Oh Maria, ich wünschte, diese Theorie würde bei mir greifen :-p
LG Zora
Ja ich weiß, manchmal (an manchen Tagen) hilft die beste Theorie nix ;-D
lg
Maria
Hallo Maria,
danke für Deine persönlichen Gedanken!
Ich möchte meinen Spüler nicht missen, finde es aber wichtig, ihn möglichst laufen zu lassen, wenn die Sonne scheint, sprich, wenn auch gerade (Öko)strom produziert wird… Und Messer wasche ich eh immer direkt nach Benutzung ab, das ist doch auch das einfachste, wenn die Speisen noch nicht angetrocknet sind.
Herzliche Grüße,
Anne
Hallo Anne!
Danke für den Hinweis mit dem Ökostrom!
lg
Maria
Mh, das sind Gedanken, die ich mir auch schon ab und an gemacht habe. Wir sind zu zweit, haben auch einen kleinen Geschirrspüler und er läuft 1x in der Woche. Ich habe auch viele Sachen, die nicht hinein gehören und daher gibt es bei uns einen Mix aus Geschirrspüler und von Hand spülen und es fühlt sich ganz gut an. Ich habe vor kurzem mein so genanntes gutes Geschirr verkauft, da ich es nicht nutze, aber beim Besteck wurde das „Gute“ in den Alltagsgebrauch genommen, da es da genutzt wird und nicht im Schrank steht. Also alles irgendwie gemischt und meinen Weg gefunden….
LG Uta
Hallo Uta!
Das ist ja lustig, ich habe vor 2 Jahren auch mein gutes Besteck heraus geräumt, damit es endlich in Gebrauch kommt! Finde ich sehr sinnvoll! Viel besser als im Schrank verstauben zu lassen.
lg
Maria
Hallo Maria,
erstmal vorweg: Schön wieder von dir zu lesen! Ich hoffe, es geht dir und deinem Partner besser. Ich find es gut, dass du für dich deinen Weg suchst, welches „Maß Blog“ für dich/euch passt. Deine Beiträge sind solch eine Inspiration, die Wirkung haben sie auch in reduzierter Form 🙂
Den Gedanken mit dem Besteck hatte ich in Bezug auf das geerbte Geschirr von meiner Oma. Ich hatte immer Skrupel es zu benutzen, Angst das es kaputt geht, zu viel Ehrfurcht vor einem Gegenstand. Aber, ich verbinde deshalb soviel mit dem Geschirr, weil meine Oma es BENUTZT hat, ich bei ihr daraus gegessen oder getrunken habe, ich es an ihrer Tafel sah. Das war für mich Grund genug, es von der WZ-Vitrine in die Küche zu räumen und nun zu nutzen.
LG Kim
Hallo Kim!
Danke schön für das herzliche „willkommen zurück“
Und ja, ich kann das voll gut nachvollziehen mit dem Geschirr Deiner Oma. Genau die selben inneren Kämpfe habe ich lange gehabt. Aber jetzt habe ich immer so eine Freude damit, dass ich genau weiß, dass es die richtige Entscheidung war, das Geschirr zu benutzen.
lg
Maria
Ohne Geschirrspüler möchte ich nicht sein. Wir haben uns vor einigen Jahren einen ziemlich modernen angeschafft, der sowohl eine Zeitspartaste als auch eine für’s Wasser hat. Das war uns wichtig. Alle scharfen Messer spüle ich von jeher so ab. Ich hab ein, zwei Lieblingsmesser, die permanent in Benutzung sind und die liegen eigentlich auch immer auf der Anrichte. 🙂
Mir kommt ein wenig eine Kindheitsneurose zupass: ich mochte immer nur ein Teil von etwas haben. Einen Füller z.b., weil ich sonst ein schlechtes Gewissen dem überzähligen gegenüber hatte. Strange – ich weiss, aber dem Minimalismus sehr zuträglich. 😉
Wir sind Camper – und als die Kinder noch kleiner waren und wir ohne Katze lebten, haben wir meist vier Wochen am Stück im Wohnwagen verbracht. Es stimmt schon, Spülen hat da etwas sehr meditatives. Draußen an der frischen Luft, weg vom Alltag. Aber: alles hat seine Zeit. Im Alltag mag ich diese Erleichterung, dass mir einer das Spülen abnimmt. 😀 lg
Hallo Trix!
Eine sehr tolle „Neurose“ hast Du da, die sollten sich mehr Menschen zulegen.
Ich arbeite ganz hart daran. Gerade heute habe ich mir wieder so reflexartig gedacht, weil die Hose toll ist, die ich an habe, dass ich noch so eine gerne hätte.
WOZU frage ich mich, ich habe wirklich genug!
lg
Maria
Die Reflexion finde ich gut gelungen.
Ich bin momentan sehr zufrieden, zwei kleine Messer (für gemeinsames Kochen) und ein großes zu besitzen. Deshalb habe ich mich bei deinem Post zum Besteck so gewundert.
Wahrscheinlich würde ich an deiner Stelle auch nicht alles weggeben oder wegwerfen, auch wenn es eigentlich zu viel ist. Man muss sich auch erst einmal um die Baustellen kümmern, die schon offen sind, statt immer neue zu eröffnen. Wenn jahrelang wirklich vieles ungenutzt ist, kann es immer noch aussortiert werden.
Hallo Stadtpflanze!
Ich denke da mehr an meine Kinder, die in den kommenden Jahren einen eigenen Hausstand günden werden.
Da wird möglicherweise das Besteck ihrer Kindheit sehr willkommen sein, denke ich mir.
lg
Maria
Das ist natürlich auch eine gute Idee. 🙂
Hallo Maria,
ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Wir besitzen keinen Geschirrspüler und manchmal hätte ich gerne einen, manchmal ist es mir egal. Wir gehen recht sparsam mit Geschirr um (haben auch nur eine 6er Garnitur als Zweipersonenhaushalt). Generelll findet sich viel zu viel Krempel in einer Küche. Ich versuche nur so viel Töpfe und Pfannen im Schrank zuzulassen, wie wir auch Herdplatten haben. Was bringt mir ein Mini-Pfännchen wenn die Herdplatten alle viel zu groß dafür sind?! Solche Sachen kann man getrost aussortieren.
Wenn du ihn nur alle zwei Tage laufen lässt bist du eh noch sparsam. Meine Mutter hat auch so einen kleinen und der läuft mindestens einmal am Tag.
Liebe Grüße, Daniela
Hallo Daniela!
Seitdem ich die Küche „entpastikt“ habe, ist es VIEL besser und ich habe dadurch viel mehr Freude in meiner Küche. Ich hätte nicht gedacht, dass das so viele positive Nebenwirkungen haben wird.
lg
Maria
Hallo Maria,
ich muss zugeben, ich habe den Haushalt mit Geschirrspüler noch nie so gesehen – du hast mir heute die Augen geöffnet und wenn ich jetzt an den Haushalt meiner Eltern zurückdenke, die einen Geschirrspüler haben, bestätigt es deine Analyse!
Früher habe ich mit meiner Mutter noch jeden Abend gemeinsam das Geschirr gespült und erinnere mich gerne an die Zweisamkeit (auch wenn es damals eine nervige Notwendigkeit war ;D). Heute spült mein Freund meistens und macht es gerne alleine. Das ist eine Ruhepause für ihn – ähnlich wie die “Meditation”, die bereits angesprochen wurde.
Ich denke nicht, dass ein 4-Personen-Haushalt auf diese wertvolle Hilfe verzichten muss, aber man neigt dadurch sicherlich dazu, mehr Gegenstände zu haben, als eigentlich nötig wäre.
Interessanter Beitrag!
Hallo Nikuscha!
Danke für die Bestätigung meiner Analyse!
Mir geht es grundsätzlich – aber ich denke das kommt im Beitrag auch gut heraus – nicht darum, den Geschirrspüler zu verdammen sondern darauf aufmerksam zu machen, wozu der achtlose Gebrauch dieser segensreichen Erfindung verführt.
Ich möchte daher noch achtsamer damit umgehen, insbesondere bei Neuanschaffungen sehr gut überlegen, ob es wirklich nötig ist.
lg
Maria
Du glaubst nicht, Maria, wie viel Geld und Aufwand ich spare seit ich dein Motto anwende, „erst mal schauen, ob etwas da ist, woraus ich das machen kann und nix Neues dafür kaufen.“ Und es macht viel kreativer. Danke nochmal für den tollen Blog. ❤
Nachdem ich gestern meine 3. Verzweiflungsphase hatte ("Plastikfrei ist doch gar nicht möglich, ein endloses Projekt.") habe ich heute beschlossen, ich werde jeden Tag 1 eine Plastiksache überdenken und entfernen oder ersetzen und kleine Schritte machen. Bis Weihnachten. Macht jemand mit?
Liebe Grüße
Tanja
PS: Mein neuer Edelstahltrichter ist toll! Da denke ich immer an dich. 🙂
Hallo Tanja!
Mit 1 Ding pro Tag zu verändern, hast Du Dir aber eh total viel vorgenommen! So klein sind die Schritte dann gar nicht.
Ich habe es damals so gemacht, dass ich mir alles Themenweise vorgenommen habe. Also zum Beispiel habe ich mich zuerst einfach auf die Küche beschränkt und da als erste auf die Vorratsbehälter. Das habe ich dann mal gelöst mit informieren, suchen, entscheiden, kaufen umfüllen. Wenn das erledigt war, dann habe ich z.B. das Kochbesteck nach dem gleichen System verändert.
Das hat mir sehr geholfen, weil ich mich wirklich nur auf einen sehr kleinen Bereich konzentriert habe und mich nicht selbst überfordert habe.
Nicht alles lässt sich in einem Tag lösen! Aber ich bin überzeugt, dass Du das für Dich passende System und Tempo finden wirst. Du bist eine Powerfrau!
Es freut mich total, dass Dir mein Blog so gut gefällt und Du so viel mitnehmen kannst.
liebe Grüße
Maria
@Tanja: Ich find deine Idee mit den Schrittweise großartig.
Mein Freund und ich probieren seid einem Jahr plastikfrei zu leben und es ist noch immer ein Prozess der auch noch sehr lange dauern wird.
Aber auch wir machen einfach alles in Schritten. Ich glaub wenn es zu radikal wird, dann ist man auch schnell frustriert.
Was uns sehr geholfen hat, wir haben viele Plastiksachen (vor allem aus der Küche) auf Ebay oder Willhaben verkauft. Somit hat vielleicht noch jemand Freude damit und wir hatten ein Budget für die Plastifreien-Sachen.
Ich wünsch dir viel Freude beim Ändern von jedem Tag ein Stück 😉
Lg Magdalena
Hallo Magdalena!
Wie Du sicher bei mir gelesen hast, habe ich das auch so gemacht. Ich habe alles über willhaben verkauft und bis jetzt habe ich weniger Geld ausgegeben, als ich durch die Verkäufe eingenommen habe. Das ist wirklich ein guter Weg!
lg
Maria
Das ist wirklich ein sehr schöner Beitrag! Ich beschäftige mich derzeit auch intensiv mit meinen Küchenutensilien. Leider hat mich das bereits einiges Geld gekostet, da ich eine Reihe von Fehlkäufen oder zumindest nicht-optimal-Käufen ausbügeln musste. So haben sich zum Beispiel mehrere Abtropfsiebe (für Salat, Nudeln usw.) angesammelt, da die gekauften einfach nicht gut waren. Nun habe ich ein weiteres (gut überlegtes) gekauft, und hoffe dass es sich bewähren wird – die anderen fliegen raus! Ebenso mussten meine 3 bisherigen Schneidbretter einem neuen soliden Bambusbrett weichen. Ähnlich erging es zwei zerkratzten Pfannen, Kochlöffel und Pfannenwender usw.
Ich habe mich in diesem Zuge auch damit beschäftigt, wie ich die Küchenutensilien am besten pflege, damit sie mir möglichst lange erhalten bleiben! Bisher habe ich Holzkochlöffel oder Holzschneidbretter einfach in den Geschirrspüler gesteckt.. das man sie von Zeit zu Zeit einölen muss (übrigens auch Teflon-beschichtete Pfannen!) wusste ich nicht einmal…
Hallo Christina!
Danke für Dein Kommentar, wo Du auch Deine Fehler aufzählst. Wenn man Holzsachen in den Geschirrspüler steckt, dann hat man nicht lange Freude daran.
Meine Plastikschneidbretter waren die ersten, die mich verlassen mussten. Die waren schon richtig zerschnitten und überall hingen Plastikfetzen herum. Wenn ich daran denke, wie viel Plastik beim Schneiden in mein Essen gelangt ist, dann wird mir jetzt noch ganz übel.
Ich habe auch ein großes Bambusbrett und bin sehr zufrieden damit.
Abtropfsieb habe ich immer schon aus Metall verwendet, weil mir heißes Wasser in Verbindung mit Plastik immer schon suspekt war. Da habe ich einen richtig klassischen Durchschlag und bin sehr zufrieden.
lg
Maria
Pingback: Minimalismus ist mehr als Konsumverzicht | widerstandistzweckmaessig
Gerade habe ich diesen Eintrag gefunden, und es stimmt!! Ich habe durch meinen Umzug keinen Geschirrspüler mehr, allerdings habe ich mir noch nie Gedanken gemacht warum ich so viel Zeug besitze. Ich kann es doch auch gleich abwaschen und gut ist. Allerdings möchte ich Teile davon auch nicht weggeben, besonders nicht das „Gute“. Ich habe ein teures Service geschenkt bekommen, damals, zur Kommunion. Da sind Teile dabei die werde ich nie brauchen. Ein Kaffeeset. Ich lade nie Leute ein bei mir Kaffee zu trinken, und wenn doch, dann sind es nur zwei oder drei, und die sind auch mit meinen normalen Sachen zufrieden. Suppenschüsseln und sowas, das nutze ich gar nicht… Und Besteck hab ich ungefähr drei Sets… Eieiei, ich habe vermutlich fürs Leben ausgesorgt *lach* Aber gut zu wissen daß ich mir nie mehr was kaufen muss, da ich keinen Geschirrspüler besitze 🙂
Hallo Kivi!
Wie Du siehst bist Du nicht alleine 😉
Meine große Suppenschüssel verwende ich übrigens als Brottopf.
lg
Maria
Hallo Maria, Ja das mit dem Geschirrspüler ist so ein Ding. Danke für den netten Beitrag. Ich hab so schmunzeln müssen. Ich kennen das Problem auch dass man viel zu viele Sache benötigt nur weil der Spüler noch nicht lief, oder man zu viel benutzt hat. Nachdem ich meinen Pastikkram seit 1 Jahr nicht mehr benutze ist mir deutlich geworden dass man die Dinger wegen Mangel schneller mit der Hand spült und auch mehrfach benutzt bevor sie gespült werden. Töpfe ist auch so ein Thema, ja! Die Umstellung hat begonnen und wird von Monat zu Monat perfektioniert … und irgendwann, da bin ich mir sicher, gibt es auch den 45 cm breiten Geschirrspüler auch nicht mehr. Mit 4 Personenhaushalt aber momentan noch unvorstellbar. Jungs in der Pubertät haben einfach zu oft Riesenhunger 😉 Was mir bei Deinem Messerfoto auch noch eingefallen ist: Ich finde seitdem das grelle bunte Plastik nicht mehr benutz wird, sieht die Küche viel harmonischer aus. Holz, Edelstahl, Glas und Keramik… immer wieder ein schönes Bild und so viel beruhigender für das Auge.
Danke für die Schmunzelmomente heute morgen. Claudia
Hallo Claudia!
Du hast einen Punkt angesprochen, der mir auch schon aufgefallen ist.
Ich finde meine Wohnung seit der „Entplastikung“ auch viel harmonisch und ästhetischer.
Für mich war es eine gute Entscheidung mit der ich mich sehr wohl fühle.
Viel Freude habe ich immer wieder mit meinen verschiedenen Fundstücken vom Flohmarkt. Das bereitet mir voll viel Freude.
Darüber werde ich demnächst berichten, ein neuer Beitrag über meine plastikfreie Küche ist im Entstehen.
lg
Maria
na da bin ich aber gespannt. es wird sichern ne Augenweide 🙂
Ich finde deinen Blog ganz toll! Die vielen schönen und nützlichen Ideen, Neues aus alten Dingen herzustellen – großartig!
Nur mit der Haltung zum Geschirrspüler bin ich nicht einer Meinung 🙂 ich würde nie wieder ohne meine Minna leben wollen (Minna ist meine über alles Geliebte Spülmaschine).
Ok, als ich allein mit einer Katze lebte hatte ich Minna nicht und brauchte sie auch nicht. Nun habe ich 7 Katzen, die mit selbstgemachtem Rohfutter ernährt werden, und dabei entsteht ein großer Spülaufwand. Was ich da an heißem Wasser beim Handspülen verbraucht habe, ging auf keine Kuhhaut. Die Stromrechnung sprach dann auch eine klare Sprache. Von der Zeit, die dabei draufging mal ganz abgesehen.
Seit Minna da ist, ist die Stromrechnung auf ein normales Maß geschrumpft. Ich habe wieder Zeit für anderes als spülen… Und das Geschirr ist wunderbar sauber.
Thema Messer: ich habe ein Schneidemesser. Mit Plastikgriff. Ich habe es 1986 von meiner Großtante Charlotte geerbt und benutze es seitdem. Es wird von Hand abgewaschen und kommt nur alle paar Wochen mal in die Minna.
Gläser Löffel etc. werden mehrfach genutzt bevor sie in die Minna wandern, grad wenn sie nur fürs Probieren oder so verwendet worden sind. Minna arbeitet so alle 3-4 Tage; mehr ist nicht nötig.
Fazit: Minna ist für mich DAS Minimalismus-Instrument schlechthin.
Niemals ohne meine Minna 🙂
Hallo!
Menschen gehen sicher unterschiedlich mit dem Geschirrspüler um, das zeigst Du in Deinem Kommentar sehr deutlich.
Bei mir war das bisher leider nicht der Fall und für mich musste ich feststellen, dass ich durch den Geschirrspüler sehr sorglos mit dem Geschirr und Besteck umgegangen bin, was auch dazu geführt hat, dass ich mehr hatte als eigentlich nötig war.
Heute ist das anders und insofern kann ich Deinen Ausführungen auch sehr viel abgewinnen.
Nachdem meine Messer nur noch Holzgriffe haben, werden sie auch gleich abgewaschen und mein einziger guter Kochlöffel kommt auch nur selten rein.
lg
Maria
Pingback: R.I.P. – ich werde dich vermissen | widerstandistzweckmaessig
Hallo Maria,
mir geht es ählich wie majorneryz. Wir hatten jahrelang keinen Geschirrspüler und haben uns letzten Herbst einen schmalen gekauft – ich bin so dankbar dafür! Ich verstehe aber gut, dass ein Geschirrspüler auch zur Sorglosigkeit führen kann. Ich habe mir aber seither keine neuen Messer oder Geschirr gekauft, sondern immer noch genauso viel wie zuvor, z.B. 6 Müslischalen, nur dass die Spülmaschine meist erst läuft, wenn fast alle drin sind, davor habe ich auch bei 1-2 Müslischalen schon abgespült (und durch das häufige Abspülen m.E. mehr Wasser verbraucht). Man könnte daraus auch schließen, dass mir ohne Geschirrspüler auch 2 Müslischalen reichen würden, aber sobald einmal Besuch da ist, reichen 2 eben nicht.
Bestimmte Dinge, die ich nur 1x habe (ein bestimmtes Messer, Schäler, Pfannenwender), werden weiterhin von Hand gespült und wandern nur in die Spülmaschine, wenn ich sie eh grade anmache. Dann schaue ich immer, ob noch etwas rumliegt.
Ich bin durch deinen aktuellen R.I.P. Beitrag auf diesen Beitrag gestoßen. Habe mir auch lange überlegt, ob wir einen Geschirrspüler anschaffen wollen und fand es interessant zu lesen, dass andere ihren eher loswerden wollen 🙂
Liebe Grüße!
Mathilda
Hallo Mathilda!
Ich hatte die letzten 22 Jahre Geschirrspüler und habe dadurch einen richtigen Schlendrian rein bekommen, worüber ich hier geschrieben habe.
Natürlich sind in der Zeit auch meine Kinder geboren worden und das hat auch viel verändert, nicht nur beim Verbrauch auch bei meinen zeitlichen Kapazitäten.
Ich denke, wenn man achtsam damit umgeht, dann muss es auch nicht so wie bei mir enden 😉
Jetzt bin ich froh, dass ich immer weniger brauche.
lg
Maria
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