Vorstellung: Leila

Der erste Wiener Leihladen

In vielen Kellern verstauben alte Gebrauchsgegenstände wie Küchengeräte, Werkzeuge und vielleicht auch die Eislaufschuhe, die man nur einmal verwendet hat und die seitdem unbenutzt herumliegen.

Wäre es nicht schön, einen Ort zu haben, wo man all diese Gegenstände miteinander teilen und vor allem nutzen kann?

leila-logogross

Genau das dachte sich vielleicht auch Nikolai Wolfert, der Gründer des 1. Leihladens in Berlin. Seit 2010 werden im Leila Berlin über 600 Gegenstände verborgt, genutzt und vor allem wieder zurückgebracht.

Dass diese Idee nicht nur in Berlin funktionieren kann, war dem Team von Leila Wien sehr schnell klar, deshalb wird seit Februar 2013 an der Idee gearbeitet und seit Ende Mai hat der Leihladen in Wien in der Herbststraße 15 geöffnet.

das  Team von Leila vor dem Leihladen

das Team von Leila vor dem Leihladen

Und so funktioniert Leila:

Leila ist eine physische Leihplattform für Gegenstände aller Art. Wie in einer Bibliothek kann man Mitglied werden und sich Dinge ausleihen. Um Mitglied zu werden, sollte man mindestens einen Gegenstand in Leila einbringen – mit der Mitgliederanzahl wächst also auch der Pool an leihbaren Dingen.

Neben dem physischen Leihladen ist es den Mitgliedern zusätzlich möglich, auf der Homepage die Verfügbarkeit der gewünschten Gegenstände zu überprüfen und diese gleich zu reservieren.

Leila_LogoFür den Leihpool eignen sich besonders Gegenstände, die für spezielle Anlässe oder Situationen notwendig sind und nicht täglich gebraucht werden. So erweist sich das Konzept des Ausleihens als besonders sinnvoll für Sachen wie Werkzeuge, Campingzubehör, Reisebedarf (z.B. Steckeradapter), Gästebetten, nicht alltägliche Küchengeräte (Zuckerwatte- oder Eismaschine), Kinderkleidung und -spielzeug, Sportgeräte oder Gartengeräte. All diese Dinge kosten Geld und verbrauchen Ressourcen – beides kann durch Leila vermindert werden.

Um laufende Kosten wie Miete etc. zu bezahlen, gibt es einen Jahres-Mitgliedsbeitrag von mindestens 24,– Euro, das Ausleihen selbst ist in Folge kostenlos.

Der Verein Leila ist nicht gewinnorientiert, die finanziellen Mittel werden ausschließlich dazu verwendet, um den Leihladen sowie die laufenden Kosten zu sichern.

Videos über Leila:

WA24 berichtet über Leila
Krone.TV berichtet über Leila

Homepage:
Leila Wien

auf Facebook:
Leila Wien

ergänzende Links:

Leila Berlin
fairleihen


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15 Kommentare zu “Vorstellung: Leila

  1. Leihen finde ich auch oft eine gute Alternative – bei mir persönlich handhaben wir das auch in meinem Freundes/Bekanntenkreis so, dass wir alle relativ „leihfreudig“ sind. Allerdings ohne Organisation. 🙂

    • Wenn man viele Bekannte hat, dann braucht man keine „Organisation“ – aber nicht alle Menschen sind so gesellig, deshalb halte ich das für eine sehr gute Idee.

      Außerdem gibt es dort sicher Sachen, die so ausgefallen sind, dass sie wirklich nur wenige Menschen besitzen.

      lg
      Maria

  2. Super interessantes Konzept! Danke fürs Teilen!

    Ich bin der Meinung, dass wir in unserer Gesellschaft ruhig wieder mehr miteinander kooperieren dürfen. Auch wenn es uns antrainiert wurde, dass wir in einer Ellenbogengesellschaft leben, so wollen wir doch alle im Grunde die selben Dinge, oder?

    Echt schön zu sehen, dass diese mentalen Veränderungen sich auch in echten Projekten manifestieren. 🙂

    • Hallo Micha!

      Genau in dieser Ellenbogengesellschaft mag ich nicht mehr leben und deshalb suche ich nach Wegen, wie es auch anders gehen kann.

      Und Projekte wie diese sollen meiner Meinung nach unterstützt werden.

      lg
      Maria

  3. Das war gerade die letzten Tage mein Gedanke! Warum nicht viel mehr miteinander teilen!? Ich hab Werkzeugausrüstung, die ich nur alle paar Monate nutze! Und ein anderer hat Sachen, die ich nur extrem selten benötige! Auch Internet könnte man miteinander teilen! Fast unbegrenzte Möglichkeiten 😉

    • Erst einmal herzlich willkommen auf meinem Blog! Schön, dass Du hier her gefunden hast.

      Stimmt, durch das Internet ist schon einiges einfacher geworden heute. Da haben sich auch ganz neue Möglichkeiten eröffnet.

      lg
      Maria

  4. Ich finde die Idee klasse, habe letztens irgendwo einen Bericht über den Berliner Laden gesehen.
    Ich würde so ein Angebot nutzen, wenn es für mich gut erreichbar wäre.
    Ich brauche z.B. im Oktober Klappstühle. Dafür, dass ich einmal im Jahr (oder in mehren Jahren) 15 Gäste in meiner Wohnung habe. Es gibt ja wirklich mehr Sachen, die man einmal im Jahr oder seltener benötigt (Bohrmaschine)
    lg Nanne

    • Hallo Nanne!

      Ja, das mit den Stühlen für die Party ist wirklich ein sehr gutes Beispiel.

      Bei mir war das z.B. bei der Firmung meiner Tochter so, sie wollte unbedingt zu Hause mit Grillen feiern. Aber wohin mit so vielen Gästen?

      Also habe ich einen Biertisch und Bänke gekauft, die ich zusätzlich zur Gartengarnitur verwendet habe.

      Aber danach hätte ich sie nicht mehr gebraucht in Wahrheit, auch wenn ich sie jetzt ab und zu noch nutze.

      lg
      Maria

  5. Liebe Maria, das finde ich eine ganz tolle Idee. Danke für den Bericht. Ich habe auch Dinge, die ich nur einmal gebraucht habe oder Dinge die ich weniger brauche als ich dachte, beim kaufen. Müsste nicht sein.
    Viele Grüße, Angelika

  6. Hallo Maria,

    das Konzept ist schön. Manchmal hätte ich gerne eine Kornmühle für kurze Zeit zur Verfügung. Besitzen will ich keine. Vielleicht sollte man Ausleihen als Schulfach unterrichten. Wir mussten gerade ein Schulbuch für 40 Euro kaufen, weil ein Junge in seins vielleicht mal wieder rein schaut. Dabei hätte er das Buch tadellos zurück bekommen und auch eine Ausleihgebühr von meiner Tochter erhalten. Sie hätte ihm sogar vorgelesen, wenn er was nachschlagen wollte. Natürlich darf er sein Buch nicht teilen wollen. Eine andere Freundin hat ihren 4 Kleinkindern Privatspielzeug verboten. Das fand ich dann wieder übertrieben. Ich hoffe, leihen wird mehr und mehr die Runde machen.

    Liebe Grüße,
    Tanja

    • Hallo Tanja!

      Ja in der Schule hat mich das auch immer geärgert. Alle müssen ein Buch für den Deutschunterricht kaufen.

      Und jedes Jahr eine andere Klasse wieder.

      Kann man das nicht einfach in einer Bibliothek in xfacher Ausführung anschaffen und in der jeweiligen Schulstufe zur Verfügung stellen?

      Es kann ja ruhig jeder einen Anteil bezahlen damit die Bücher angeschafft werden können.

      Ich habe heute noch Bücher von meiner Schulzeit, die ich nur dafür gebraucht habe. Die habe ich nun alle meiner Tochter für die Deutschmatura vermacht und gut ist es.

      Jetzt braucht sie keiner mehr und ich nehme sie auch nicht mehr zurück.

      Alles, was wir nicht mehr brauchen, kommt in den Kostnixladen. Vielleicht kann man ja über so eine Initiative auch eine Änderung herbeiführen.

      lg
      Maria

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