selbst.gemacht statt selbst.gekauft – Gemüsesäckchen nähen

Eines der ersten Hilfsmittel für den verpackungsfreien Einkauf, das ich selbst genäht habe, waren Gemüse- bzw. Obstsäckchen, um die dünnen Plastiksäckchen im Supermarkt zu ersetzen.

Da ich die Fummelei beim Einziehen von Bändern hasse, habe ich den Einkaufsbeutel bewusst schlicht gehalten und darauf verzichtet. Dass ich sie nicht zubinden kann ist mir auch noch nie abgegangen wenn ich ehrlich bin.

Bei den meisten Anleitungen, die man im Internet findet, sind jedoch Bänder eingezogen. Und auch Daniela vom Blog „Green Bird“ hat mir rückgemeldet, dass sie ihr gemeinsam genähtes Säckchen aus diesem Grund nicht so gerne verwendet.

Anlässlich meines Bloggeburtstages habe ich darüber nachgedacht, welche Blogaktion ich dieses Jahr machen möchte. Nach zwei Jahren Herzkissen nähen gemeinsam mit Gabi von „made with Blümchen“ wollte ich diesmal etwas direkt für Dich machen. Und da sind mir diese kleinen Einkaufshilfen eingefallen.

Daher wird es heute eine neue Anleitung für Gemüsesäckchen mit Bändern geben, die man jedoch nicht einziehen muss. Dadurch sind sie besonders einfach zu nähen und man erspart sich die Fummelei. Zusätzlich möchte ich an eine meiner treuen Leserinnen bzw. Leser das heute gezeigte Set Gemüsesäckchen verschenken.

Anleitung:

Material:

Für die Säckchen habe ich einen dünnen, eng gewebten Vorhangstoffrest verwendet. Zusätzlich wurden Satinbänder, die ich aus Kleidungsstücken heraus geschnitten habe, angenäht.

Diese Satinbänder befinden sich oft am Halsausschnitt, damit die Teile im Geschäft nicht vom Kleiderbügel rutschen. Da sie mich beim Tragen kratzen, trenne ich sie immer heraus.

Upcyclingprojekt: dünner Vorhangrest und Satinbänder

Zuschnitt:

kleiner Beutel: 25 cm x 60 cm
mittlerer Beutel: 30 cm x 70 cm
größerer Beutel: 35 cm x 85 cm

Das sind Richtwerte, so genau ist es jedoch nicht. Meistens orientiere ich mich am vorhandenen Vorhangrest und nehme das, was sich ergibt. Dadurch habe ich keinen Verschnitt.

Wenn der Stoff nicht so groß ist, kann man die doppelte Höhe auch halbieren, muss dann jedoch die Nahtzugabe für die Bodennaht dazu rechnen.

Bei den gezeigten Beuteln sind nur die beiden Seitennähte nötig, da der Boden sich durch das Halbieren vom Stoff automatisch ergibt.

Nähanleitung:

1. Der Stoff wird mit der schönen Seite nach außen in der Hälfte zusammen gelegt und die beiden gegenüber liegenden Seiten mit Stecknadeln zusammen gesteckt. Durch den Bug entsteht der Boden, die gegenüber liegende Seite vom Bug bleibt offen.

2. Das Satinband wird ebenfalls in der Hälfte gefaltet und im oberen Drittel vom Stoff wie am Bild zu sehen fest gesteckt

gefaltetes Satinband feststecken

3. Die beiden Seiten werden mit geraden Stichen zusammen genäht. Wenn man mag kann man beim Satinband ein kurzes Stück zurück nähen, damit es fester hält. Die obere Kante bleibt natürlich offen.

die erste Naht ist schon fertig

4. Das Teil wird nun gewendet, gebügelt und der Rand abermals mit Hilfe von Stecknadeln festgesteckt. Das Satinband kommt dadurch innen zu liegen, denn die zweite Naht wird auf der linken Seite (Innenseite) gesetzt.

nun wird auf der linken Seite gesteckt für die Naht

5. Nun wird wieder genäht. Durch die zweite Naht kann der Stoff nicht mehr ausfransen und hält auch besser das Gewicht vom Obst und Gemüse aus. Man nennt das „französische Naht“.

Die genaue Anleitung habe ich schon einmal beim Nussmilchbeutel gezeigt. Schau gerne beim Beitrag vorbei, wenn Du mit diesen Bildern nicht zurecht kommst. Bei der Anleitung für den Nussmilchbeutel sind bessere Übersichtsbilder zu sehen als diesmal, wo ich hauptsächlich Detailbilder zeige.

nach dem Wenden auf die schöne Seite

6. Auf die rechte Seite wenden und die Ränder gut zurecht zupfen, bevor Du alles noch einmal gut bügelst. Danach den oberen Rand doppelt einschlagen, stecken und mit geraden Stichen nähen.

der obere Saum wird doppelt umgeschlagen

7. Schneide die Enden der Satinbänder schräg ab, damit sie nicht ausfransen. Fertig!

beim Einkauf

Wenn Du einkaufst füllst Du Obst, Gemüse oder Nüsse in den Beutel und kannst ihn sodann mit dem Band zubinden. Das meist nötige Preisschild klebst Du einfach auf den Stoff. Es lässt sich danach wieder sehr gut ablösen.

ab sofort gibt es keine Plastiksackerln mehr!

Der kleine Beutel eignet sich besonders gut für Nüsse, Maroni und andere kleinere Früchte. Der mittlere Beutel ist ein Universalbeutel für fast alles und im größten Beutel kannst Du auch einen großen Salatkopf ohne Plastikbeutel einkaufen.

doppelt Müll sparen durch Upcycling

Geburtstagsgeschenk

Unter allen Kommentaren hier auf meinem Blog und auf Facebook verlose ich anlässlich des 4. Bloggeburtstages das gezeigte Set für Deinen verpackungsfreien Einkauf.

mein Geschenk zum Bloggeburstag

Wenn Du die Gemüsesäckchen gerne von mir geschenkt bekommen und auch verwenden möchtest, dann schreibe mir das in Deinem Kommentar bis spätestens Sonntag 21.1.2018 (24h). Der Gewinner/die Gewinnerin wird von mir persönlich per Mail verständigt.


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Meinen heutigen Beitrag schicke ich zur Blogparade einfach.nachhaltig.besser.leben. Hier geht es zur aktuellen Linkparty.


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Im Index selbst.gemacht findest Du eine Übersicht über alle bisherigen DIY-Beiträge.

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Müll reduzieren in der Küche Teil 4.

Als wir Ende 2013 die Küche auf waschbare Spültücher ohne Plastik umgestellt haben, hätte ich mir nicht gedacht, dass das irgendwann so selbstverständlich für uns werden würde. Vor allem wäre ich ursprünglich nicht auf die Idee gekommen, dass es viel angenehmer ist mit kleinen Frotteetüchern abzuwaschen und aufzuwischen statt Wegwerfspültücher und Plastikschwämmchen zu verwenden.

Da wir schon seit längerer Zeit das Geschirr mit der Hand abwaschen (meine Beweggründe dazu findest Du im Beitrag „R.I.P. – ich werde dich vermissen“ bzw. „R.I.P. – ich werde dich doch nicht vermissen“), nutzen wir die selbst genähten Abwaschtücher mehrmals täglich.

In meinem heutigen Beitrag möchte ich Dir gerne über unsere Langzeiterfahrungen und über mögliche Alternativen, wenn man nicht so gerne näht oder strickt, erzählen.

wie alles begann

Im Herbst 2013 Jahren habe ich begonnen, meinen Haushalt zu entplastifizieren. Einer der allerersten Schritte war, die Abwaschschwämme in der Küche zu entfernen. Als erste Alternative habe ich statt dessen Waschlappen verwendet, die sich bereits in meinem Haushalt befanden.

Nachdem wir sofort begeistert waren, habe ich aus alten Handtüchern, die schon Löcher hatten, die Prototypen für Abwaschtücher genäht.

meine allerersten Abwaschtücher

stricken und häkeln

Da ich wirklich sehr begeistert stricke und häkle, habe ich zusätzlich im Internet nach Anleitungen gesucht, um Abwaschtücher bzw. -schwämme zu stricken und zu häkeln.

gestrickte und gehäkelte Alternativen

Die Anfertigung hat mir viel Freude bereitet, aber ganz ehrlich gesagt war ich mit dem Ergebnis nicht so zufrieden wie erwartet. Das Abwaschtuch wurde sehr schnell kaputt, da durch einen kleinen Schnitt mit einem Küchenmesser die Maschen zu laufen begonnen haben. Vielleicht war aber auch das Garn zu fein gewählt, dass es dazu gekommen ist.

Die Spülschwämme sehen zwar voll nett aus, aber sie trocknen unglaublich schwer. Vor lauter Sorge, dass sie nicht ordentlich trocken werden und zu stinken beginnen, haben wir sie nur sehr selten verwendet.

gekaufte Alternativen zu Plastik

Gekauft haben wir uns statt dessen verschiedene Naturbürsten und Edelstahlschwämmchen für das ganz Grobe. Das funktioniert wirklich gut und ist zwar nicht zero waste aber zumindest plastikfrei und langlebig.

plastikfreier Abwasch

Getestet habe ich im Jahr 2015 einen Ökoschwamm, der mich jedoch nicht wirklich überzeugen konnte. Einerseits wird recyceltes Plastikmaterial verwendet, was ich nicht so gut finde da ich kein Plastik verwenden möchte. Aber auch die Haltbarkeit ließ im Gegensatz zu meinen selbst genähten Abwaschtüchern zu wünschen übrig und durch den Abrieb kommt (recyceltes) Microplastik ins Abwasser, was ich unbedingt vermeiden will.

Öko-Abwaschschwamm 2 Monate im Gebrauch

erste Anleitung für Spültücher

Nachdem wir mit den selbst genähten Abwaschtüchern sehr zufrieden waren, habe ich neuerlich die Nähmaschine angeworfen und zusätzliche Spültücher genäht. Die erste Anleitung entstand und ist im Beitrag „selbst.gemacht statt selbst.gekauft – Spültücher“ zu finden.

Klick aufs Bild zur Anleitung

Die allerersten Spültücher habe ich nach dieser Anleitung genäht und das hat großartig funktioniert. Da die Handtücher schon sehr abgenutzt und teilweise sogar zerschlissen waren, konnte ich sie dadurch trotzdem verwenden.

Als ich das zweite Mal Spültücher nach der Anleitung genäht habe, war der Zustand der Handtücher wesentlich besser. Dadurch wurden die Abwaschtücher etwas dicker, was nicht so optimal war. Erstens kam man damit nicht so gut in die Ecken vom Geschirr hinein und sie haben auch deutlich mehr Zeit zum Trocknen benötigt.

vereinfachte Anleitung

Ziemlich genau ein Jahr später habe ich daher die Anleitung stark vereinfacht und weitere Abwaschtücher genäht.

Die ausführliche Bildanleitung findest Du im Beitrag „selbst.gemacht statt selbst.gekauft – Spültücher 2“.

Klick aufs Bild zur Anleitung

Diesmal habe ich die Handtücher einfach genommen und das Ergebnis war wirklich perfekt. Je nach Dicke und Zustand der Handtücher ist also entweder diese oder die erste Anleitung besser geeignet.

was hat sich bewährt?

Zum Jahreswechsel habe ich wieder neue Abwaschtücher nach meiner vereinfachten Anleitung genäht. Je nach genähter Stückzahl und Qualität der vernähten Handtücher halten die Abwaschtücher so circa ein Jahr im Dauereinsatz.

meine neuen Abwaschtücher, genäht Ende 2017

Nach einem Tag im Gebrauch werden sie getrocknet und kommen in die Schmutzwäsche. Auch Zwischendurch spüle ich sie nach der Verwendung aus und hänge sie zum Trocknen auf, damit sich keine Keime ansetzen.

Für das ganz Grobe verwenden wir nach wie vor Edelstahlschwämme, die man ohne Plastikverpackung nur in ganz wenig Karton verpackt kaufen kann. So ein Edelstahlschwamm hält je nach Pflege zwischen 6 und 9 Monate.

Die Flaschenbürsten, die am oberen Bild zu sehen sind, leben noch immer und werden sicher auch noch einige weitere Jahre überstehen. Das sind wirklich sehr langlebige Produkte. Schmale Gefäße und Flaschen lassen sich damit wunderbar reinigen.

Die grobe Bürste am Stiel wird je nach Gebrauch so alle 6-9 Monate ersetzt. Der Kopf der Bürste kann nachgekauft werden, sodass der Stiel noch immer der erste ist. Die Bürste eignet sich hervorragend um Ränder, Siebe und alles, wo man mit dem Abwaschtuch nicht hin kommt, zu säubern.

Weiterverwendung als Putzlappen

Die alten Spültücher werfe ich übrigens nicht weg, wenn ich neue nähe. Sie dürfen noch eine Weile bei mir bleiben und dienen als Putzlappen.

Dazu schneide ich die Aufhänger ab, damit man sie auch sicher bei der Wäsche auseinander kennen kann.

Fazit

Als ich den Abwasch auf waschbare Spültücher umgestellt habe, waren noch 4 Plastikschwämme im Vorrat. Seitdem sind mehr als 4 Jahre vergangen und wir haben in der Zeit genau 2 davon verwendet. Das liegt vor allem daran, dass wir einige Zeit eine Putzfrau beschäftigt haben, die zusätzlich zu unseren Putztüchern auf ein Schwämmchen bestanden hat.

Die konventionellen Spültücher und Abwaschschwämme gehen uns nicht ab. In der Zeit konnten mehr als 100 Plastikschwämme samt Umverpackung aus Plastik eingespart werden, da wir üblicherweise durchschnittlich 2-4 Schwämme pro Monat verbraucht hatten. Darüber hinaus wurde auch noch jede Menge Mikroplastik, das durch den Abrieb ins Abwasser gelangt wäre, vermieden.

Mikroplastik entsteht durch den Abrieb vom Küchenschwamm

Verwendet habe ich für die selbst genähten Abwaschtücher ausschließlich sehr alte Handtücher, die man üblicherweise weg geworfen hätte. Die Spültücher sind dadurch vielleicht nicht so hübsch wie sie sein könnten, aber aus ökologischer Sicht ist das einfach der beste Weg.

Alternativen für Menschen, die nicht nähen bzw. stricken

Nicht jeder näht oder strickt gerne, aber das ist auch nicht nötig um das Geschirr plastikfrei und müllreduziert zu spülen. In fast jedem Haushalt befinden sich Waschlappen, die nicht mehr gebraucht werden.

Wenn man selbst keine besitzt, kann man im Umsonstladen bzw. Kostnixladen fündig werden.

Waschlappen und einfache Topflappen als Alternative

Auch einfache Topflappen aus Frottee sind sehr gut geeignet. Die Topflappen, die am rechten Bild zu sehen sind, habe ich im Kostnixladen entdeckt. Sie eignen sich ebenfalls sehr gut als Abwaschtücher und sind sogar nett anzusehen.

Vielleicht kann ich Dich ja damit motivieren, es auch einmal auszuprobieren?


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Diesmal bin ich Gastgeber und eröffne mit meinem Beitrag über den müllreduzierten Abwasch die nächste Runde der Blogparade „einfach.nachhaltig.besser.leben“.

Die Linkparty findet auf unserem gemeinsamen Blog statt. Bis 9.3.2018 hast Du die Möglichkeit Deine grünen Ideen und Gedanken hier zu teilen.


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Im Index Müll reduzieren findest Du eine Übersicht über alle bisherigen Beiträge zum Thema Müll reduzieren.

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Die 9 Stufen zum nachhaltigen Konsum [nachhaltiges Konsumverhalten]

Wenn man im Internet nach dem Begriff „nachhaltiger Konsum“ sucht, liest man vor allem davon, was es bedeutet, nachhaltig zu konsumieren. Sprich nach welchen Kriterien sollte das neue Produkt gewählt werde, um den Schaden für die Umwelt zu reduzieren.

Angestellt wird dabei der Vergleich zwischen einem konventionell und einem nach ökologischen Kriterien produzieren Produkt.

9-stufen-zum-nachhaltigen-konsum

Für mich setzt das jedoch viel zu weit hinten an. Es geht dabei zwar darum, die Umweltbelastung für eine bzw. diese Kaufentscheidung zu vermindern, aber ich möchte gerne noch einen Schritt weiter gehen.

Oder eigentlich zurück gehen, denn alle nachstehenden Überlegungen finden lange vor dem Akt des Kaufens statt.

reusecloudNachhaltiges Konsumverhalten ist für mich, wenn ich auch die Frage nach der Notwendigkeit bzw. der Art des Konsums mit einbeziehe. Denn dieser Punkt macht aus ökologischer Sicht meiner Meinung nach den wirklich großen Unterschied aus.

Deshalb möchte ich Dir heute die von mir selbst konzipierten Stufen zum nachhaltigen Konsum präsentieren.

1. use what you have

Nutze das, was Du hast und gehe sorgsam damit um auf dass die Dinge lange leben. Mache Dir immer wieder bewusst, dass Du bereits alles besitzt, was Du zum Leben brauchst.

2. zweckentfremde das, was Du bereits besitzt

Wenn Du etwas brauchst, das Du noch nicht besitzt, dann schau Dich mal um, ob Du bereits etwas besitzt, was diesen Zweck ebenfalls erfüllen könnte. Beispielsweise kann dadurch eine alte Suppenterrine zum Brottopf werden oder Apfelmusgläser, die eigentlich für den Müll sind, werden so zu Vorratsgläsern. Ich verwende eine Pralinendose zur Aufbewahrung für meine Butter und alte Gläser für die Gewürze.

nutze das, was Du bereits besitzt

nutze das, was Du bereits besitzt

3. repariere, was kaputt ist

Statt Neues zu kaufen, wenn etwas kaputt ist, kannst Du es entweder selbst reparieren oder von Freunden reparieren reparieren lassen, es zum Repair-Café bringen oder den Fachmann beauftragen.

4. nicht alles muss man besitzen

Vieles, was wir benutzen wollen, müssen wir nicht selbst besitzen. Leihe es Dir von Freunden aus oder nutze die Möglichkeiten des Leihladens.

5. brauche ich das wirklich?

Hinterfrage Deinen Konsumwunsch. Warte ein paar Tage, ob Du das Teil noch immer haben möchtest. Oft stellt sich heraus, dass der Kaufimpuls eine momentane Laune war.

6. mach es selbst

Vieles kann man selbst herstellen egal ob stricken, häkeln oder nähen. Besonders gut für die Umwelt ist dafür das zu nutzen, was es schon gibt. Stichwort Upcycling. Auch das ist eine Form von use what you have. Mit ein wenig Kreativität entstehen sehr besondere Unikate.

einige meiner DIY Projekte der letzten Jahre

einige meiner DIY Projekte der letzten Jahre

7. Nutze das, was andere nicht mehr haben wollen

Wenn Du zu dem Schluss kommst, dass Du Deinen Besitz dennoch erweitern möchtest, dann nutze die Möglichkeiten des Gebrauchtmarktes. Das ist gut für die Umwelt, weil nichts Neues produziert werden muss, das die Umwelt bereits in der Produktion belastet. Darüber hinaus werden keine wertvollen Rohstoffe verbraucht, das Verpackungsmaterial fällt weg und die Ware muss auch nicht um die halbe Welt transportiert werden.

In erster Linie denke ich da an den Umsonstladen, Verschenkregale, Tauschmärkte, offene Bücherschränke u.ä. Alternativ gibt es auch zahlreiche Flohmärkte, wo man fündig werden kann. Im Internet findet man ebenfalls viele Möglichkeiten wie z.B. Verschenkbörsen und Internetflohmärkte.

Bilder einer Kleidertauschparty

Bilder einer Kleidertauschparty

8. Gebrauchtwarenladen

Den Second-Hand-Laden setze ich erst danach an, weil dahinter doch wiederum ein Geschäft und vor allem kommerzielles Handeln steht. Waren werden transportiert und in einem Geschäftslokal präsentiert. Und es fällt oft dennoch viel Müll im Hintergrund an. Und was passiert mit dem, was doch keiner haben will?

Aber grundsätzlich ist der Secondhand-Laden natürlich immer noch die bessere Wahl als Neues zu kaufen.

9. warte auf Mr. Perfect

Nicht jeder Konsumwunsch muss sofort erfüllt werden. Wenn Du heute am Gebrauchtmarkt nicht das findest, was Du gerne möchtest, nimm Dir Zeit um auf Mr. Right zu warten.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es zwar manchmal einige Zeit dauern kann, aber die Freude ist dafür umso größer, wenn man nach langer Suche das richtige Teil entdeckt. Das war z.B. mit meinem Brottopf so. Ich habe sicher ein halbes Jahr gewartet und nun schon seit wirklich langer Zeit viel Freude damit.

nachhaltiger-konsum

kaufe regional produzierte Waren, die fair gehandelt werden

Nun kommen wir doch noch zum Neukauf, dem nachhaltigen Konsum im engeren Sinne wie ich es nennen möchte.

Achte beim Erwerb darauf, dass die Waren möglichst in Deiner Region gefertigt und dass die Hersteller fair bezahlt werden.

Das ist gar nicht immer so einfach und führt Dich möglicherweise wieder ein paar Stufen zurück auf der Leiter des nachhaltigen Konsums.

Achte auf die Qualität der Ware, dass sie gut verarbeitet und langlebig hergestellt wurde. Hinterfrage die Möglichkeiten der Reparatur bzw. der Ersatzteile. Manche Firmen bieten selbst ein Reparaturservice an.


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Meinen heutigen Beitrag schicke ich zur Blogparade einfach.nachhaltig.besser.leben.

Hier geht es zur aktuellen Linkparty, in der wir den 2. Geburtstag der Blogparade mit ganz tollen Neuigkeiten feiern.

Hab ich Dich jetzt neugierig gemacht? Dann klick schnell auf den Link zum Beitrag „EiNaB #21: Alles neu macht der Mai“.


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Weiters verlinkt zu ANL von Rostrose.