Ein Trauerfall – wir haben verlernt, was gutes Essen ist [Gastbeitrag]

mehr als GruenzeugAls mich Maria um einen Gastbeitrag auf ihrem tollen und inspirierenden Blog gebeten hat, war ich sehr geehrt und habe mich gefreut, einen kleinen Platz zur Verfügung gestellt zu bekommen, um euch ein paar meiner Gedanken vorzustellen.

Diese sind mit Sicherheit nicht das, was man massenkonform nennen könnte. Und vielleicht ecke ich bei dem ein oder der anderen von euch damit an – aber genau das macht doch den Reiz des Bloggens aus, oder? Der spannende Austausch von Meinungen und Ansichten – auf dass wir uns alle ein kleines Stückchen weiterentwickeln.

Heute soll es um unser Verhältnis zum Essen gehen – eine hochkomplizierte Geschichte, der ich mich mit einem selbst erdachten Stufenmodell sowie der These nähern möchte, dass wir Essens-Vorbilder brauchen. Klingt verschachtelt? Dann hereingelesen!

ein Trauerfall

Mir blutet das Herz. Wirklich. Und das nicht nur manchmal, sondern immer wieder. Und in letzter Zeit mit zunehmender Häufigkeit. Warum? Weil wir verlernt haben, was gutes Essen ist. Weil wir verlernt haben, was es heißt, menschlich zu sein.

Ernährungstrends – ein wahnsinniger Boom

68.400 Ergebnisse in 0,25 Sekunden liefert uns die Suchmaschine unseres (Miss-)Vertrauens, wenn wir das Stichwort „Ernährungstrends“ eingeben.

Enthalten: Haufenweise Seiten, Artikel, Blogs und (pseudo-)wissenschaftliche Onlinemagazine, die alle den Heiligen Gral der menschlichen Ernährung gefunden haben wollen.

Paleo, Vegan/vegetarisch, Low Carb, High Carb, Low Fat, High Fat, Rohkost, Mischkost, Clean Eating, Superfoods, glutenfrei, frei von xy, Soft Health, Food Pairing, Hybrid Food…

Die Liste ließe sich beliebig erweitern und stetig kommen quasi über Nacht neue Trends hinzu. Und dass diese einander widersprechen und sich gegenseitig mit halbgaren Studien, welche die eigenen Theorien und Ansichten in das rechte Licht rücken sollen, attackieren, gehört hier schon beinahe zum guten Ton.

Anhänger*innen sämtlicher Ernährungs-Bewegungen blicken teilweise missgünstig und auch ein wenig mitleidig auf ihre noch ahnungslosen, naiven Mitmenschen, die den Schlag der neuen Zeitrechnung (z.B. der Ära des Paleo-Veganismus) offensichtlich nicht mitbekommen haben und wie festgefahrene in ihren überholten Ernährungsgewohnheiten stecken.

Birnen

Von sinnvollen und weniger sinnvollen Trends

Von den oben aufgeführten und aktuell heiß diskutierten Ernährungstrends stechen bereits beim ersten Lesen einige ins Auge, die wenig sinnvoll zu sein scheinen – im Gegensatz zu anderen, denen mehr Tiefgang innewohnt.

Food Pairing und Co.

Man kann und darf beispielsweise ausgiebig und im Detail darüber debattieren, ob Trends wie Food Pairing (hier werden die Hauptkomponenten eines Gerichtes so ausgesucht, dass ein besonders aromatisches Geschmackserlebnis entsteht – meist ist dies dann der Fall, wenn die Aromen einander stark ähneln) oder Hybrid Food (man denke nur an den Cronut) zu den tiefschürfenden Errungenschaften der Menschheit zählen.

Zaghafte Vermutung: wahrscheinlich eher nicht. Natürlich schmecken nach den Prinzipien des Food Pairing angerichtete Speisen total gut und wir dürfen davon ausgehen, dass wir Food-Strömungen wie dem Hybrid Food eine Menge kreativer Energie verdanken, die Millionen Menschen zu neuen kulinarischen Entdeckungen inspiriert. Doch geht da sinntechnisch nicht noch mehr?

Clean Eating, Rohkost, Superfoods und glutenfrei

Selbstverständlich geht da noch was. Konzepte wie das Clean-Eating-Modell (von dem ich übrigens ein sehr großer Fan bin – die Gründe sind hier nachzulesen) oder auch die Rohkost-Bewegung gehen tiefer.

Anstatt sich mit den netten, aber ehrlicherweise relativ banalen Themen wie Aromenkomposition und Food-Crossing zu beschäftigen, wird hier der Fokus auf etwas anderes, wesentlich Wichtigeres gelegt: der menschlichen, individuellen Gesundheit.

Mögen die Konzepte von Clean Eating, Rohkost, superfood-basierter und glutenfreier Ernährung in den Details mitunter von einander abweichen – die Stoßrichtung ist bei allen dieselbe: Wie kann der menschliche Körper möglichst effektiv und effizient mit allen lebenswichtigen Nährstoffen versorgt werden?

Einher gehen hierbei in der Regel eine kritische Reflexion der aktuellen Massen-Konsum- und -Esskultur sowie eine Hinwendung zu selbstgemachtem und selbstgekochtem Essen – möglichst mit viel Obst und Gemüse aus nachhaltigem und biologischem Anbau.

vegan salad

Hier befinden wir uns offensichtlich schon eine Stufe tiefer und damit mitten in hoch komplizierten Diskussionen und wissenschaftlich noch immer nicht ganz abgesicherten und daher einander widersprechenden Forschungen.

Fest steht allerdings, dass diverse der Ernährungstrends, die wir auf dieser Stufe finden, eigentlich nur altbekanntes Wissen wiederverwerten und es gewissermaßen in moderner Aufmachung recycelt an den hektischen Industriemenschen bringen. Denn natürlich wissen wir alle, dass wir viel Obst und Gemüse essen sollen – und kennen wir nicht folgendes berühmte Sprichwort?

Iss‘ nichts, was deine Großmutter nicht als Lebensmittel erkannt hätte!

Warum essen wir dann trotzdem so ungesund? Dazu später mehr.

Vegetarismus und Veganismus

Bewegen wir uns auf der imaginären Leiter der Ernährungskonzepte noch eine Stufe weiter nach unten – und werden damit noch grundlegender. Und wichtiger.

Vegetarismus und insbesondere Veganismus gehen noch einen Schritt weiter als Clean Eating und Co.: Anstelle sich nur auf die Gesundheit des Einzelnen zu fokussieren, steht hier nichts weniger als die gesamte Welt im Zentrum der kulinarischen Überlegungen. (Anmerkung: Es gibt natürlich auch Menschen, die sich aus rein gesundheitlichen Gründen vegetarisch oder vegan ernähren – aber man darf behaupten, dass es sich hierbei um die Minderheit handelt.)

Vegetarier*innen und Veganer*innen entscheiden sich mit jeder Mahlzeit, mit jedem Einkauf aktiv und bewusst gegen Tierleid, gegen Menschenausbeutung und gegen Ressourcenverschwendung.

Dein Einkaufszettel ist dein Stimmzettel. Immer wieder.

Das gesamte kulinarische Handeln ist darauf ausgerichtet, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen – und damit eng mit ethischen und moralischen Fragen (und den entsprechenden Antworten) verknüpft.

Essen ist in der pflanzlichen Bewegung weit mehr als nur Nahrungsaufnahme – es ist ein wesentlicher Teil einer Lebenshaltung, einer Mission.

Sowohl der Vegetarismus als auch der Veganismus greifen hier – mitunter in Splittergruppen – Tendenzen und Strömungen aus Konzepten, die auf den weiter oben liegenden Schichten der Ernährungs-Konzept-Pyramide lagern, auf und integrieren sie in ihr Konzept – freilich ohne die Gesamtkongruenz zu verlieren.

Pflanzenbasierte und pflanzliche Ernährung gehen also gewissermaßen an die Grundsubstanz der Gesellschaft, indem sie sich aktiv unter anderem mit folgenden, zum Teil äußerst unbequemen Fragen auseinandersetzen:

* Wen oder was darf ich essen?
* Haben Tiere Empfindungen, sogar ein Selbst?
* Wie wollen wir unseren Planeten unseren Kindern und Kindeskindern hinterlassen?
* Bin ich dafür verantwortlich, dass ganze Familien in Afrika Hunger und Durst leiden, wenn ich nicht auf mein Fleisch verzichten will?
* Lasse ich mich von Lebensmittelkonzernen regieren oder habe ich meine eigene Meinung?
* Wie lange wird unser Essen noch reichen?
* Haben wir bald einen „Wüstenplaneten“?
* Wer bestimmt, wer wen essen darf?
* Ist der Mensch mehr wert als andere Lebewesen?
* Dürfen wir das?

space

Von den bisher freilich nur erwähnten und nicht einmal thematisch angerissenen Ernährungskonzepten dürfen daher Vegetarismus und Veganismus als diejenigen betrachtet werden, die am tiefgründigsten mit der Thematik des Essens und der Lebensmittelverwertung umgehen. Und die – falls einem Trend überhaupt zu folgen ist – nun die mit Abstand empfehlenswertesten Alternativen von allen sind.

Die Ernährungs-Konzept-Pyramide

Damit meine Ausführungen ein bisschen klarer werden – und das imaginäre Bild der Ernährungs-Konzept-Pyramide endlich etwas konkreter wird – habe ich hier die obrigen Erläuterungen skizzenhaft dargestellt:

Ernährungskonzepte und ihr Tiefgang

Der Trauerfall: Wir haben verlernt, was gutes Essen ist

Jetzt haben wir so viel über Ernährungskonzepte und ihre Sinnhaftigkeit erfahren – und auch, welche wir um der Welt Willen bevorzugen sollten. Was hat das Ganze nun mit einem Trauerfall zu tun?

Ganz einfach: Wir haben vergessen, gut zu essen. Richtig zu essen. Maßvoll zu essen. Auf unseren Körper zu hören.
 
Dies ist der einzige Grund, weshalb gefühlt 1000 Ernährungstrends und mindestens doppelt so viele Diät-Programme durch die reale und digitale Welt geistern.

Durch die ständige Lebensmittelverfügbarkeit und die andauernde, penetrante Bombardierung mit verführerischen Nahrungsmittelangeboten durch die Medien sind wir rund um die Uhr unbewusst dem Essen ausgeliefert. Und da greifen wir dann gerne einmal mehr zu als nötig – wo es doch so günstig, so bequem, so lecker ist.

Das Grab – der Menschheit und des Individuums

Und genau hier verleugnen wir uns. Verleugnen wir unseren Körper, unsere Identität als Menschen, als eigentlich-noch-immer-Tiere, als gar nicht der heutigen Zeit und der heutigen Ernährung Angepasste. Und damit tragen wir uns selbst ein bisschen zu Grabe.

Das Nicht-Mehr-Wissen um das, was dem eigenen Körper, dem eigenen Organismus zum reibungslosen Funktionieren gut tut, um die ausreichende Nahrungsmenge, um die ergänzende Bewegung, die wir als von urzeitlichen Land- und Steppenläufern abstammende Wesen nun einmal brauchen, aber nicht bekommen – ist ein Schritt in Richtung menschliches Grabes.

Und das nicht nur im metaphorischen Sinne: Millionen von Menschen in den Industrieländern leiden an sogenannten Zivilisationskrankheiten – Diabetes, Übergewicht, Karies, Herz-Kreislauf-Störungen und so weiter – und sterben tatsächlich jedes Jahr daran.

Medikamente

Durch unsere Essgewohnheiten schaufeln wir uns unter Umständen unser eigenes Grab – so dramatisch es klingt, so dramatisch ist es auch.

Hier befinden wir uns auf der zweiten Ebene, wo Ernährungskonzepte wie Clean Eating, glutenfreie und superfoodlastige und Rohkost-Ernährung greifen und den Menschen wieder dahin zurückzuführen suchen, wo er eigentlich kulinarisch hingehört: in die unbearbeitete, rohe und frische Natur. Weg von dem konventionellen, hoch industriell verarbeiteten Kram, der die Bezeichnung Lebensmittel nicht verdient.

Die wichtigsten Regeln des Clean Eating lauten deshalb auch:

Clean Eating Do’s

* Frühstücken. Und zwar jeden morgen. Somit hast du gleich genug Energie für den Start in den Tag und dein Stoffwechsel wird direkt angekurbelt.
* 5 bis 6 kleine Mahlzeiten über den Tag verteilen. Somit bleibt der Heißhunger aus und der Stoffwechsel bleibt aktiv. Dabei eine angemessene Portionsgröße beherzigen und hier natürlich auch nicht übertreiben.
* Auf eine ausgewogene Ernährung achten. Also gute Fette (z.B. aus Nüssen oder Kokosöl), langsam verdauliche Kohlenhydrate (z.B. Haferflocken, Quinoa) und wertvolle Proteine (z.B. Bohnen, Eier), frisches Obst und Gemüse in den Speisplan mit aufnehmen.

Clean Eating Dont’s

* Auf Nahrungsmittel mit künstlichen Zusätzen (Geschmacksverstärker, Farbstoffe etc.) verzichten.
* Leere Kalorien wie Weißmehl oder Zucker vermeiden. Das gilt auch für zuckerhaltige Getränke.
* Ungesunde Fette wie gehärtete Öle und Transfette aus der Ernährung streichen (z.B. in  Chips, frittierten Lebensmitteln, Fertigsuppen und -soßen).
* Auf Alkohol (soweit wie möglich) verzichten.

Und Hand auf’s Herz: Eigentlich wissen wir das doch alles, oder?

Maria hat übrigens vor einiger Zeit auch selbst einen Beitrag zum Clean-Eating-Konzept veröffentlicht.

Pfirsich

Das ist hier die Frage

Die vegetarische und vegane Ernährung geht aber noch weiter: Gutes Essen ist nicht gleich gesundes Essen. Der Wert guten Essens erschöpft sich nicht darin, gut für den Körper zu sein. Hier kommt eine zweite, immens wichtige Variable hinzu: die Seele. Oder die innere Einstellung, das gute Gewissen, die moralische Verpflichtung – wie auch immer man es nennen möchte.

Vegetarismus und Veganismus befinden sich auf der Stufe, auf der die Frage „Ist das gut für mich?“ gegen „Ist das gut für die Welt?“ eingetauscht wird.

Und eigentlich ist es ein trauriger Irrsinn, dass wir nicht von selbst darauf kommen. Nicht von selbst merken, dass das, was hierzulande und überall auf der Welt tagtäglich in Pelzfarmen, Mastbetrieben und Milchbauernschaften abläuft, nicht normal – und am allerwenigsten: natürlich – ist.

Doch da wir (und da schließe ich mich dezidiert mit ein) offensichtlich verlernt haben, dass gutes Essen nicht einfach schmackhaft oder gesund für uns allein, sondern im Idealfall für andere Menschen und Tiere ist, benötigen wir Essenstrends, die uns dies aufzeigen.

Himbeeren

Ernährungstrends – unsere Rettung?

Weder noch – es kommt (wie so oft) darauf an, was wir aus ihnen machen. Selbstverständlich ist es nicht ratsam, jedem neuen Trend hinterher zu laufen – aber das gilt nicht nur für die Ernährung, sondern analog ebenso für Mode, Einstellungen und insgesamt dem eigenen Konsum.

Doch bei der Ernährung kann die kritik- und reflektionslose Übernahme von neuen, als trendy geltenden und darum gehypten Konzepten auch schnell gefährlich werden – denn jeder Körper, das wissen wir, is(s)t anders.

Doch wir brauchen sie auch – die Trends. Weil wir ohne sie nicht auf die möglicherweise besseren Alternativen zu unserem bisherigen Lebensstil aufmerksam gemacht werden.

Wir brauchten und brauchen den veganen Sternekoch Attila Hildmann (in Anbetracht der aktuellsten rassistischen Äußerungen sei diese These revidiert und ein Name xy dafür eingesetzt, der dem oder der Leser*in einfällt), der uns am Ego packt und über unseren Wunsch nach gesünderem Leben und besserem Körper an den Gedanken des Veganismus gewöhnt.

Wir brauchen die You-Tube-Channel-Vorreiter*innen, die jeden Morgen freudestrahlend ihren High-Protein-Shake in die Kamera halten und uns vom letzten Workout vorschwärmen. Wir brauchen auch eine Sarah Wiener, über deren Argumente wir vielleicht nur den Kopf schütteln können und die uns in Rage bringen.

Wir brauchen sie, damit wir endlich anfangen, zu denken. Und dann, nachdem wir gemerkt – und ehrlich eingesehen – haben, dass das alles so nicht weitergehen kann – dann müssen wir handeln.

Grüße



mehr als GruenzeugJenni ist Studentin der Germanistik, wohnhaft im schönen Münsterland und seit etwa einem halben Jahr überzeugte ethische Veganerin. Auf ihrem Blog „Mehr als Grünzeug!“ verarbeitet sie sämtliche Erfahrungen, die diesbezüglich auf sie einströmen und gibt gleichzeitig ihren Leidenschaften – dem Schreiben und dem Kochen bzw. Backen – einen digitalen Raum.

Alle Bilder und Grafiken für diesen Beitrag wurden von Jenni zur Verfügung gestellt. Vielen herzlichen Dank!


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Verlinkt zu einfach.nachhaltig.besser.leben.
Derzeit wird die Linkparty vom Blog „foolfashion“ durchgeführt. Weiters verlinkt zu ANL.

81 Kommentare zu “Ein Trauerfall – wir haben verlernt, was gutes Essen ist [Gastbeitrag]

  1. Pingback: Ein Trauerfall: Wir haben verlernt, was gutes Essen ist | Mehr als Grünzeug!

  2. Ja so geht es mir auch oft, wenn ich sehe was Bekannte z.T. so zu sich nehmen. An Geschmacksverstärkern, Neue Diäten, Ernährungstrents.u.v.m. Aber schlanker werden die nicht davon obwohl die das zum Ziel haben. Wenn die Freundin meiner Tochter zu Besuch kommt , dann staunt die das man ohne Maggi- oder Knorrtütchen auch kochen kann. Und meine Tochter sagt sie könne bei ihr nicht mit Genuss essen da alles sehr überwürzt schmeckt. Und eines kann ich auch versichern, wenn man mal anfängt „normal“zu kochen und zu essen dann schmeckt das überwürzte nicht mehr.
    Toller Beitrag, ich bin oft als Aufklärerin in Sachen zusätze im Essen unterwegs. Bei uns war und ist das Theme Aspartam ganz groß und auch meinen Mann habe ich lange Vorträge gehalten zu theme Chinarestaurantsythom. Hat aber letztlich bewirkt das bei und keine Tütchen mehr im Regal stehen und meine Gemüsebrühe trockne ich mir auch selber.
    Schreibe ich auch mal einen Betrag drüber wenn ich sie das nächste mal mache.
    LG Marion

    • Hallo Marion!

      Da gebe ich Dir völlig recht, wenn man sich endlich einmal entwöhnt hat (das ist gar nicht so einfach!) dann schmeckt das übliche Tütenessen gar nicht mehr.

      Dann merkt man erst, was man davor alles so in sich rein gefüllt hat, was ganz sicher dem Körper nicht gut tut.

      lg
      Maria

    • Hallo Marion!

      Toll, dass du dir die Aufklärung über diese Themen ebenfalls als ein Herzensprojekt gesetzt hast! Es können gar nicht genug Menschen über die gesundheitsschädlichen Folgen der so bequemen und billigen Kost informieren.
      Dabei ist das „natürliche Kochen“ (so möchte ich es einmal nennen) doch so leicht und ebenso günstig, wenn man weiß, wie man es anstellt. Leider wissen die meisten dies eben nicht mehr – und es ist eine sehr wichtige Aufgabe von uns allen, dass wir das wieder lernen.

      Liebe Grüße
      Jenni

  3. Liebe Jenni,
    damit hast Du schon alles gesagt, was es zu diesem Thema zu sagen gibt. Vegan (vegan = Respekt für Mensch, Tier und Natur) verändert die Menschen. Am deutlichsten hab ich das an mir selbst gespürt und auch gemerkt. Wir leben seit 4 Jahren vegan, aus ethischen Gründen. Das war der Anfang einer (dringend notwendigen) Bewusstseinserweiterung. Nachdem mir bewusst wurde, welche Qualen unsere Mitgeschöpfe ertragen müssen (vegan zu werden war eine Entscheidung von 5 Minuten, nachdem mich eine Veganerin schonungslos über die Tierausbeutung aufgeklärt hatte) hab ich auch angefangen die Konzerne, Banken und ihren Missbrauch der Macht zu hinterfragen. Habe mich mit unserem Konsumverhalten auseinandergesetzt, mit der Ausbeutung der Menschen in der 3.Welt. Die Ausbeutung unserer Mutter Erde. Das Ergebnis war und ist eine bio-vegane, regionale und saisonale Ernährung. Das Allermeiste mach ich selbst, bis hin zur Hefe und zum Apfelessig. Gemüse und Kartoffeln bauen wir selber an. Second Hand, und wenn neu dann nur Made in Germany. Firmen, die ethisch verantwortlich handeln.
    Unser Leben hat sich durch diese eine Entscheidung total verändert. Diese Entscheidung hat zu einer Steigerung der Lebensqualität geführt, die ich so nicht für möglich gehalten hätte. Wenn es uns gelingt das Leben, egal in welcher Form es in Erscheinung tritt, zu respektieren, ja dann, haben wir eine echte Chance auf einen dauerhaften Frieden.

    • Hallo!

      Wie schön, dass Du auf meinen Blog gefunden hast und dass Dir der Beitrag von Jenni so gut gefällt.

      Da hast Du ja eine sehr massive Veränderung durchgemacht.

      Toll, was Du alles selbst machst! Ich habe schon gelesen, dass man Hefe selbst machen kann, bis jetzt habe ich mich noch nicht drüber getraut.

      Guter Anstupser, es endlich einmal in Angriff zu nehmen.

      lg
      Maria

      • Guten Morgen Maria,
        Deinen Blog lese ich schon länger und hab auch schon kommentiert (Hefe selber machen z.B.) Warum der Kommentar über meine inaktive word.press Seite regenbogen420 gepostet wurde, versteh ich so nicht. Und natürlich hab ich in der Eile meinen Namen vergessen. Sorry.

        Ja die Veränderung war schon sehr massiv, aber ist auch heute noch umso befriedigender. Allerdings bist Du mir um Längen voraus. Auch Deine Aktivitäten (z.B. Ausbildung zum Abfallberater usw) sind sehr, sehr beachtlich.
        Deine Anregegungen haben auch mein nachhatiges Leben noch weiter vorangebracht. Die waschbaren Toilettentücher z.B. sind im Einsatz und für gut befunden. Allein wär ich da nie drauf gekommen. Und manch andere Anregung konnte von Deinem Blog mitnehmen.

        Versuch es mit der Hefe Maria, der Geschmack des selbstgebackenen Brotes mit der eigenen Hefe ist einfach gigantisch. Kein Vergleich mit dem gekauften Brot.
        Und der Aufwand ist wirklich minimal.
        lg Monika

      • Hallo Monika!

        Vielen lieben Dank für Deine nochmalige Ermutigung. Zu der CK-Gruppe bin ich eh schon beigetreten, habe aber bisher die Zeit noch nicht gefunden.

        Der Blog bindet momentan sehr viel Energie und Zeit, die mir manchmal an anderer Stelle fehlt.

        Ich habe voriges Jahr damit experimentiert, auch das Dinkelbrot ganz ohne Hefe und dafür mit Sauerteig zu machen. Das hat super funktioniert und schmeckt auch unglaublich lecker.

        Es braucht nur deutlich mehr Vorbereitungszeit, weil man den Sauerteig lange stehen lassen muss im Gegensatz zur schnellen Hefe.

        lg
        Maria

    • Hallo – und wow!

      Zunächst einmal: Ich stimme mit dir in allen Punkten überein – vor allem aber darin, dass das Vegansein mehr ist, als „nur“ aufs Essen zu schauen. Du hast die richtige Wortwahl getroffen, wenn du von einer „Bewusstseinserweiterung“ sprichst. Genau das habe ich ebenfalls erfahren – und ich denke, das geht vielen, die auf die pflanzliche Lebensweise umsteigen, so.

      Dann aber: Wenn ich das so lese, bist du ein wirklich tolles Vorbild für geschätzt 98% der Bevölkerung. Ganz große klasse – ich glaube, ich kann noch eine Menge von dir lernen. Aktuell taste ich mich gerade im Rahmen meiner Möglichkeiten an plastiksparende, saisonale und ethisch vertretbare Lebensweise heran – bin aber von der deinen offen gestanden noch meilenweit entfernt. Hoffentlich gelange ich dort auch einmal hin. 🙂

      Liebe Grüße
      Jenni

      • Guten Morgen Jenni,
        danke für Deine lieben Worte.
        Mit meinem Kommentar wollte ich aufzeigen, dass eine
        Veränderung auch möglich ist, wenn man ein halbes Jahrhundert lang ein braver und angepasster Konsument war.
        Aber um was ich Dich wirklich beneide Jenni, Du bist schon in jungen Jahren aufgewacht, hast Deine Entscheidung getroffen und gehst den richtigen Weg.
        Schon Konfuzius sagte, jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt, und
        wenn Du Dich über das immense Problem Plastik informieren möchtest, empfehle ich Dir Werner Bootes Film Plastic Planet. Und auf seiner Seite wernerboote.com findest Du sehr viele Informationen.
        Sein neuester Film über die engmaschige Überwachung läuft derzeit (leider nur) in Österreichs Kinos. Auch dieser Film ist sehr zu empfehlen und wird wieder einiges in Bewegung setzen.
        Du wirst Deinen Weg gehen Jenni, und dafür wünsh ich Dir alles, alles Gute.
        lg Monika

      • Hallo Monika!
        Auch ich danke dir für deine lieben Worte – das gibt mir Mut, habe ich doch häufig den Eindruck, noch so unglaublich viel lernen zu müssen und besser machen zu können.
        Danke auch für den hilfreichen Linktipp – da werde ich gleich einmal reinschauen, denn von diesem Film habe ich schon eine Menge gehört, ihn allerdings noch nicht gesehen. Ich glaube, das sollte ich ändern. 🙂

        Liebe Grüße – und nochmals danke für deine Motivation! ❤
        Jenni

  4. Liebe Jenni und auch Maria,
    da ich keine Frau der großen Worte bin, ein einfaches und sehr herzliches Dankeschön für diese aufrüttelnden und inspirierenden Worte! Volltreffer! !LG Claudia

    • Hallo Claudia!

      Man muss kein Mensch der großen Worte sein – die deinen haben genau das transportiert, was ankommen sollte.
      Und ich gebe gerne zurück: Herzlichen Dank für dein liebes Lob – es freut mich wirklich sehr, dass dir der Artikel so gut gefallen hat! 🙂

      Liebe Grüße
      Jenni

  5. Hallo Maria,
    hallo Jenny,

    ich freue mich sehr über Eure Kooperation. Es ist (wie immer) ein sehr guter Beitrag von Jenny. Die drei Ebenen der Ernährungskonzepte sind sehr gut vereinfacht und dargestellt. Ich fand jedoch einen Satz, der mich stutzen ließ: …“Natürlich schmecken nach den Prinzipien des Food Pairing angerichtete Speisen tödlicher total gut und wir dürfen davon ausgehen, dass wir Food-Strömungen wie dem Hybrid Food eine Menge kreativer Energie verdanken, die Millionen Menschen zu neuen kulinarischen Entdeckungen inspiriert.“ …
    Das Wort „tödlicher“ scheint mir in diesem Satz keinen Sinn zu ergeben. ich bitte um Aufklärung.
    Ansonsten wurde alles auf den Punkt gebracht.
    … „Dein Einkaufszettel ist dein Stimmzettel. Immer wieder.“ … 😀

    Liebe Grüße aus dem Garten ❤

    • Hallo!

      Freut mich sehr, dass Du durch Jenni zu meinem Blog gefunden hast und Dich der Beitrag angesprochen hat.

      Zu Deiner Frage kann nur Jenni antworten, ich habe dazu auch eigene Gedanke, die Jenni jedoch vermutlich jedoch nicht gemeint hat.

      Will da nun nicht vorgreifen und lasse Jenni das Wort.

      lg
      Maria

    • Hallo Karo-Tina!

      Wenn ich dich nicht hätte!
      Ich glaube, du hast schon den ein oder anderen Tippfehler in meinen Texten gefunden, der sich unerlaubterweise eingeschlichen hat – so auch diesen hier.
      Asche auf mein Haupt: Hier handelt es sich leider nicht um eine hochintellektuelle Verschachtelung, sondern lediglich um ein Versehen, das von Maria gerne korrigiert werden darf, wenn sie es möchte.

      @Maria: Auf deine Theorie bin ich nun aber sehr gespannt – vielleicht rettet sie das Versehen ja doch noch irgendwie. 😉

      P.S.: Ich habe mich auch sehr über diese Zusammenarbeit gefreut und kann mir durchaus vorstellen, dass da irgendwann weitere folgen werden. 🙂

      Liebe Grüße
      Jenni

      • Hallo Jenni!

        Ich habe jetzt das „tödlich“ einfach ersatzlos gelöscht.

        Mein Gedanke war in Bezug auf die Zivilisationserkrankungen, die ja meist tödlich enden. Also mehr tatsächlich wörtlich genommen. Wenn man nämlich das Essen nur noch nach Geschmack und nicht nach gesundheitlichen Aspekten auswählt, entsteht leicht eine tödliches Mischung, die zu Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt.

        lg
        Maria

      • Hallo Maria!
        Das ist natürlich ein richtiger und wichtiger Gedanke – vielleicht war er mir beim Schreiben auch unterbewusst gekommen, weshalb sich das überflüssige Wort eingeschlichen hat. 😉

        Liebe Grüße!
        Jenni

  6. Hallo Ihr Lieben,
    ja, unser „Essen“ verkommt wohl auch immer zu einer Art der Kompensation. Es gab Zeiten in meinem Leben, da habe ich mir was „Gutes“ getan und ein Holzfällerschnitzel samt Bratkartoffeln mit Speck gegessen. Es durfte „überlappen“. Und danach??? Na ja, wir merken ja eigentlich auch sofort, dass das mal Scheisse ist. 😉 Vielen lieben Dank für den Beitrag.
    Liebe Grüße aus Berlin
    Astrid
    P. S. Ich bin kein Freund des „Frühstückens“. Mir bekommt es gut, erst zu essen, wenn ich tatsächlich Hunger empfinde. Wann auch immer das ist. Und dabei ist es für mich nicht wichtig wie viel Sport ich bis dahin gemacht habe. Ich glaube, dass „Frühstück“ überbewertet wird. 😉

    • Hallo Astrid!

      Ich habe auch keinen Hunger, wenn ich gerade aufgestanden bin. Frühstück ist halt auch Definition, ich frühstücke meist so zwischen 9h und 10h, auch wenn ich schon seit 6h munter bin. Das ist für mich die perfekte Zeit.

      Bis zum Mittagessen wäre es mir aber zu lange. Da muss wohl jeder seinen persönichen Weg finden denke ich .

      Kompensation ist gut, ja das kenne ich auch. Vor allem an schlechten Tagen habe ich früher diesen Tag dann ganz ordentlich kompensiert 😉

      lg
      Maria

    • Hallo Astrid!

      Ja, mit der Kompensation hast du definitiv recht – wir sind regelrecht konditioniert auf gewisse Geschmäcker und das Essen an sich.
      Wenn ich mir die Fernsehwerbung anschaue (so ich denn wirklich mal vor dem Flimmerkasten sitze) und ganz bewusst zähle, wie viele Spots bezüglich des Essens gesendet werden, werde ich gefühlt mit dem Zählen nie fertig.

      P.S.: Ich bin absoluter Frühstücksmensch – das ist meine wichtigste Mahlzeit am Tag. Mittag und Abend können gerne ausfallen – aber niemals, niemals, niemals das Frühstück. Sonst starte ich mit leerem Akku in den Tag und das macht nur schlechte Laune. 😉
      Aber mit dem Hunger hast du natürlich absolut recht – eigentlich sollten wir auch tatsächlich nur dann essen, wenn dieser auftritt. Gott sei Dank ist das bei mir zum Frühstück immer der Fall, weil das Abendessen eher spärlich ausfällt. 🙂

      Liebe Grüße
      Jenni

      • Hallo Jenni!

        Bei manchen Menschen verschiebt sich das. Wenn ich am Abend üppiger gegessen habe, dann habe ich am nächsten Tag echt ewig keinen Hunger.

        Umgekehrt, wenn da Abendessen sehr klein war, dann möchte ich schnell etwas zu essen haben.

        Das würde auch zu Deiner eigenen Beobachtung passen.

        lg
        Maria

  7. Ich finde den Beitrag sehr schön und sehr gut durchdacht.

    Mir stößt nur eines sauer auf: „Gut für die Welt?“ Und die Antwort sind Superfoods, die am anderen Ende der Welt wachsen. Eventuell sogar in klimatisch stark eingegrenzten Gebieten (Stichwort Quinoa in den Anden). Da fehlt mir noch ein bisschen die Konsequenz.

    Ich liebe meine Avocado und nur Äpfel und Birnen im Winter fände ich auch schade, aber… Wieso Chia, wenn es bei uns Leinsamen gibt? Wieso Quinoa und Amaranth? Nur so als Anstoß.

    • Hallo Maria!

      Danke für deinen richtigen und wichtigen Denkanstoß!

      Du hast natürlich vollkommen recht, wenn du bemängelst, dass es der veganen Ernährung diesbezüglich manchmal an Konsequenz fehlt – und da schließe ich mich ganz dezidiert mit ein, habe ich alle drei erwähnten Superfoods doch auch immer zuhause stehen.
      Doch auch wenn ich dir recht gebe, dass man dort die Stellschrauben gewiss noch weitaus enger stellen kann (und sollte), so denke ich doch, dass die vegane Ernährungsform noch immer die beste Voraussetzung ist, sich reflektiert und bewusst für einen großen Schritt in Richtung „Gutes für die Welt“ zu entscheiden. Denn abgesehen von den ethischen Motiven, die die meisten Menschen zu so einer Lebensweise bewegen, sind die ökologischen Vorteile immens und nicht von der Hand zu weisen – und dessen sind sich die pflanzlich lebenden Menschen durchaus bewusst.
      Natürlich soll hier nicht das eine gegen das andere aufgewogen werden und eine Rechtfertigung ist das ebenfalls noch lange nicht – doch ich denke, es ist der beste Ansatz. 🙂

      Liebe Grüße
      Jenni

      • Soweit ich richtig informiert bin, kann und wird Amarant auch in Europa angebaut. Quinoa gibt es bei uns auch eher selten. Hirse hab ich jetzt entdeckt.

  8. Hallo Maria,
    hallo Jenni,
    schöne Kooperation 😉
    Jenni, mir gefällt deine Idee der Tiefgang-Gedankenpyramide. Wenn wir es dann noch schaffen die veganen Produkte möglichst regional, saisonal und ohne Plastik zu kaufen, dann sind wir einen richtigen schönen Schritt weiter. Ich denke die ethischen Grundsätze und gesundheitlichen Vorstellungen sollten nicht die einzigen sein. Der ökologische Gedanke ist bei vielen vertreten, allerdings habe ich das Gefühl es geht hier eher um den ökologischen Anbau.
    Ich lese auf so vielen veganen Blogs im Januar zum Beispiel Rezepte mit frischen Himbeeren. Da vergeht mir die Lust auf das sicherlich gute Rezept. Natürlich ist es schon toll, dass auf Fleisch und Milchprodukte aus verschiedenen Gründen verzichtet wurde, allerdings sollte es da nicht aufhören. Es wird uns auch nicht leicht gemacht, denn wie oft sind Berge an Südfrüchten und Nahrungsmittel aus der ganzen Welt selbst und vor allem auch im Biosupermarkt aufgetürmt. Die Verfügbarkeit verleitet zu Einkäufen, die wir sonst nicht befürworten würden. Wie du schon treffend geschrieben hast, so werden wir mit Unmengen an Trends und Ernährungsweisen konfrontiert. Dazu schwingen viele prominente Vertreter unterschiedliche Fahnen und am Ende gibt es selbst im Discounter Chia-Samen aus China in Plastik zu kaufen. Dann wird klar, der Trend ist bei der Masse angekommen. Uns geht es so unglaublich gut, dass wir jeden Tag entscheiden können, was eigentlich auf unserem Teller liegt. Das ist ein wahnsinniges Privileg und gleichzeitig eine Verantwortung. Die Frage ist wie viel Tiefgang mit der Entscheidung verbunden ist.
    LG Esther

    • Hallo Esther!

      Vielen Dank für Dein ausführliches Kommentar, das ich als eine sehr gute Ergänzung zu diesem Beitrag empfinde.

      Ganz wichtig finde ich den Satz: „Das ist ein wahnsinniges Provileg und gleichzeitig eine Verantwortung“!

      Und diese sollte auch von jedem einzelnen wahrgenommen werden und niemand sollte sich darauf rausreden, dass es ja Erdbeeren auch im Winter angeboten werden. Wenn sie keiner kauft, dann werden sie nicht mehr angeboten werden.

      lg
      Maria

      • Liebe Maria,
        danke, das denke ich auch. Wir Konsumenten haben sehr viel Macht. Wir müssen sie nur richtig einsetzen. 😉
        LG Esther

    • Hallo Esther!

      Ich sehe es wie Maria: Dein Kommentar ist eine wirklich gute Ergänzung zum Artikel – danke dafür!

      Du hast natürlich recht: Es ist immer eine Frage, wie ernst und mit welchem Tiefgang man derartige Entscheidungen, wie jene, ökologisch und nachhaltig zu leben, fällt.
      Doch ich denke andererseits, dass es schon toll ist, überhaupt in diese Richtung zu denken und dahingehend zu handeln. Denn ich bin davon überzeugt, dass die Bewusstheit bei der tiefergehenden Auseinandersetzung mit diesen Themen zunimmt und in noch reflexierterem Handeln mündet (vielleicht längst nicht bei allen Menschen, aber doch bei vielen).

      Liebe Grüße
      Jenni

      • Danke Jenni,
        ich glaube und hoffe das auch. Wir können uns durch die Bewusstmachung zu einer Handlungsumstellung entwickeln. Die Menschen haben sich ja immer entwickelt. Und selbst wir haben uns schon in den letzten Jahrzehnten mit so viel unterschiedlichen Themen, Trends und Schwerpunkten beschäftigt und immer wieder neue Wege gefunden. Vielleicht kommt nach der Erlebnisgesellschaft und der Mcdonaldisierung wieder eine Hinwendung zu naturnahem, dezentralem, einfachen Leben – das aber auf modernem Niveau – 3.0
        LG Esther

      • Hallo Esther!
        Das wäre wirklich zu wünschen und zu hoffen. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und so lange es noch so viele Menschen gibt, die sich für das Thema interessieren und die „Sache“ (möchte ich sie einmal etwas ideologisch aufgeladen bezeichnen) verbreiten und unterstützen, können wir trotzdem einigermaßen zuversichtlich in die Zukunft blicken. 🙂

        Liebe Grüße
        Jenni

  9. Pingback: Das müsst ihr lesen!!!! | diyschwingdienadel

  10. LIiebe Maria und Jenni,

    Ein klasse Beitrag, der alles schön zusammenfasst, wie ich finde :). Vor allem aber auch die Pyramide gegällt mir sehr gut. Wobei man die einzelnen Beweggründe nicht ganz so einfach von einander abgrenzen kann, da so einiges auch in einander übergehen kann. Zum Beispiel ethische Gründe und gesundheitliche Aspekte usw.

    Im Grunde suchen die Leute heutzutage durch Ernährungstrends ja mitunter auch sowas wie Sicherheit. Feste Regeln, die einem sagen, das ist gut. Das ist gesund. Denn heute hat man ja eigentlich keinen Überblick mehr. Nur manches was da angeraten wird, betrachte ich eher kritisch. Gerade Paleo, Keto und die ganze Lowcarb Szenerie. (Nicht nur der Tierethik, sondern gerade der Gesundheit wegen. Weil bei so manchen Dingen den Leuten praktisch der Schlaganfall und Herzinfarkt sowie Diabetes auf dem Silbertablett serviert wird. Und das oft dann auch noch mit irgendwelchen pseudowissenschaftlichen Erläuterungen.)

    Erdbeeren im Winter, Quinoa, Chia Samen und Co. da ist es fraglich ob wir das benötigen. Der Nachhaltigkeit wegen wäre es besser auf Saisonales und Regionales zurück zu greifen. Hierbei bin ich selbst kein allzu gutes Vorbild, obwohl mir das bewusst ist.

    Lg Cordula

    • Hallo Cordula!

      Du sprichst einen aus meiner Sicht sehr wichtigen Punkt an.

      Durch die völlig überdimensionierte Auswahl, die noch dazu mit Kunstprodukten aufgebläht wurde, sucht der Mensch Sicherheit mit Regeln, weil alles einfach nicht mehr überschaubar ist.

      Ein sehr wichtiger Gedanke!

      lg
      Maria

    • Hallo Cordula!
      Danke für deinen Kommentar – und toll, dass dir der Artikel gefällt! 🙂

      Ja, Sicherheit spielt in unserer Gesellschaft, in der sich eigentlich alles im Sekundentakt verändert, eine immense Rolle – und zwar überall.
      Dass wir da gezielt ausgenutzt und manipuliert werden, das müssen wir dann auch erst einmal durchschauen – und wer hat schon die Zeit dazu? Oder den inneren Antrieb?
      (Die von dir angesprochenen Ernährungstrends betrachte ich ebenfalls aus genau denselben Gründen sehr kritisch.)

      Schön finde ich, dass du deine Karten offenlegst und ehrlich preisgibst, dass bei uns allen ja gewissermaßen Entwicklungspotential vorhanden ist – ich schließe mich da ausdrücklich mit ein!
      Doch das ist nichts, was schandhaft wäre – im Gegenteil: Dass wir uns dessen bewusst sind, ist eine gute und wichtige Sache und der erste Schritt zu noch nachhaltigerem Handeln.

      Liebe Grüße
      Jenni

      • Schandhaft ist es keinesfalls. Vielmehr realistisch.
        Wir alle können uns verbessern. Und zwar stetig. Die Frage hierbei ist meiner Ansicht nach dann primär was für uns selbst wichtig ist, was wir erreichen und was verbessern wollen.

  11. es klingt einfach, ist es aber nicht. die verlockungen sind groß (hab grad eine mango zerteilt) und die alternativen oft auch nicht der bringer (biohirse aus china statt quinoa aus peru?). viele lebensmittel, die durchaus auch bei uns kultiviert werden könnten, werden aus fernen ländern importiert – warum gibt es in den geschäften zuckererbsen nur aus kenia? – weil dort die produktionskosten niedrig sind. feldsalat kommt aus frankreich, porree ebenso … die liste ist endlos.
    ich geb mir ehrlich mühe beim einkauf auf die herkunft der lebensmittel zu achten, ob es aber gelingt, hier ein umdenken der produzenten zu erreichen, wage ich zu bezweifeln.
    ein kleines schmunzeln entlockte mir der zusatz: „soweit wie möglich“ auf alkohol zu verzichten. das wäre eigentlich die leichteste übung – oder ist der gesellschaftliche druck, alkohol zu trinken schon so übermächtig?
    lieben gruß und danke für die denkanstöße!
    susi

    • Hallo Susi!

      Ich komme immer wieder auf einen Punkt zurück – den Einkauf am Wochenmarkt zu machen.

      Hier sind die regionalen Bauern, die ihre Produkte anbieten. Sie sind automatisch auch saisonal und werden nicht weit her transportiert. Dazu kommt, das Geld bleibt in der Region und meist wird alles auch noch unverpackt angeboten.

      Besser geht es gar nicht und wenn man sich vegan ernährt (was ich nicht mache) dann bekommt man dort sowieso 90% dessen, was man braucht.

      Danke für Dein ausführliches Kommentar!

      lg
      Maria

      PS: Ich trinke vielleicht 1-2 x pro Jahr ein kleines Glas Wein und da muss sich schon wirklich eine gute Gelegenheit bieten. Schmeckt mir einfach auch gar nicht.

    • Hallo Susi!

      Du hast recht: Es ist für jemanden, der oder die nicht gerade einen Biomarkt um die Ecke hat und / oder aus anderen Gründen im Super(bio)markt einkauft, nicht gerade einfach, den Versuchungen, importiert aus fernen Landen, zu widerstehen. Auch ich schließe mich davon nicht aus – bei Weitem nicht. Doch ich versuche, meinen Teil zu tun und ihn beständig größer werden zu lassen.

      Maria hat aber schon recht, wenn sie die regionalen Bauern als hervorragende Lebensmittelquelle anführt. Und dafür erlaubt es die Ökobilanz sicher auch, in das nächste Dorf oder die nächstgrößere Stadt zu fahren, denke ich.
      Vor allem, wenn man abseits des ökologischen Fußabdrucks und der Unterstützung der regionalen Märkte einmal das herrliche Klima auf einem Wochenmarkt mit dem im Supermarkt vergleicht… 😉

      Liebe Grüße
      Jenni

      • Hallo Susi und Jenni!

        Wenn ich für einen Einkauf in die nächste Stadt fahre, dann versuche ich andere Wege zu kombinieren, sodass ich eben nicht mehr nur wegen dem Einkauf fahre.

        Das können Besuche bei Freunden sein, Behördenwege, Arztbesuche oder einfach ein schöner Ausflug in die Umgebung mit einem langen Spaziergang.

        lg
        Maria

  12. Wie gewohnt von Dir Jenni ein toller Beitrag, dem ich auch nichts hinzufügen kann. Ich freue mich, wenn ich das Gefühl habe, es tut sich was , vielleicht nur in kleinen Schritten, aber immerhin. Durch die Medien heute erreichen wir viel mehr, als noch vor 20 Jahren und das rüttelt einiges auf. Auch wenn diese ganzen Strömungen vielleicht verwirrend sind, aber die Menschen suchen – suchen nach Alternativen und das ist auch schon ein Weg. Jeder muss seinen finden, ich arbeite mich auf meinem voran und weiche nicht vom veganen Weg ab, auch wenn mir das gerade (aus Krankheitsgründen) nicht leicht gemacht wird.
    Machen wir gemeinsam weiter, zusammen erreichen wir was.
    Liebe Grüße Marlies

    • Hallo Marlies!

      Wie schön, dass Du durch Jenni auf meinen Blog gefunden hast.

      Was Du schreibst wegen den Medien heute, dass sich dadurch mehr Möglichkeiten bieten um Menschen zu erreichen, ist wohl auch ein Grund warum es immer mehr Blogs gibt, die auch versuchen die Welt ein bisschen besser zu machen.

      Die Hoffnung lebt

      lg
      Maria

    • Hallo Marlies!

      Danke für deine lieben Worte – sie erfreuen mich sehr!

      Ich mag deine optimistische Sicht auf die Dinge. Denn du hast recht – und das geht vielleicht in der ganzen konsumkritischen Diskussion (so absolut angebracht sie auch ist) vielleicht etwas unter: Es bewegt sich etwas. Und die Menschen haben mehr Macht als je zuvor, etwas zu verändern. Wir müssen sie nur nutzen – und dazu leisten Blogs wie unter anderem deiner, Marias und meiner jeder seinen eigenen, ganz individuellen Beitrag. Und das ist schön – denn es gibt Zuversicht auf das Kommende bei so viel negativen Nachrichten.

      Liebe Grüße
      Jenni

      • Die Zuversicht brauchen wir, manchmal fällt mir das auch schwer, dann erscheint die Last zu groß, und ich bin versucht, nur das Negative zu sehen, da muss ich mich immer wieder selber aus dem Sumpf ziehen, aber nur so geht es – nicht immer einfach. Aber wenn man dann Gleichgesinnte trifft, hilft das sehr.
        Liebe Grüße Marlies

      • Hallo Marlies!

        Da hast du absolut recht!
        Das Gefühl, das du beschreibst, kenne ich auch sehr gut und dann schleicht sich manchmal der Teufel auf die Schulter und raunt dir ins Ohr: „Und wenn du es einfach seinlässt? Das ist doch so bequem!“ Und dann denke ich mir trotzig: „Nein, bequem will ich nicht sein. Ich will bewusst sein. Auch wenn das manchmal mit mehr Kosten, Aufwand, Zeit und Mühen verbunden ist.“
        Dass dieser Entschluss fest und stark bleibt, das hängt auch wirklich eng mit der tollen Community, die ich durch die Vernetzung per Blog und sozialen Medien gefunden habe, zusammen.

        Liebe Grüße
        Jenni

  13. Ein schöner Beitrag! Und weitestgehend stimme ich dir da auch zu. Nur eins ist mir wichtig: Es gibt Leute, die glutenfrei essen, weil es Trend ist und Leute, die wegen einer diagnostizierten echten Zöliakie kein Gluten essen dürfen! Zu letzteren gehöre ich. Es ist für jeden Zöli ein echter Fluch, mit diesen Ernährungsspinnern in einen Topf georfen zu werden. Die Folge ist, dass man uns nicht ernst nimmt, obwohl wir echte und langfristige gesundheitliche Schäden nach dem Verzehr von – auch nur kleinen Mengen — von Gluten erleiden.

    • Hallo!

      Als „Ernährungsspinner“ würde ich Menschen, die bewusst auf Gluten verzichten, nicht bezeichnen. Auch wenn Zöliakie bei einigen nicht diagnostiziert wurde, so haben doch immer mehr Menschen auch ohne offizielle Erkrankung Beeinträchtigungen durch den Genuss von glutenhältigem Getreide.

      lg
      Maria

      • Sorry, ja. Ich hätte es genauer schreiben sollen.
        Ich meine diejenigen, die weil´s amerikanische Promis publizieren, glutenfrei essen, weil es ja gesünder ist und schlank macht. Diese Meinung ist´s, an der ich mich stoße und die uns echt das Leben schwer macht.
        Du hast Recht: Es gibt Menschen, die auch ohne Diagnose Gluten nicht (gut) vertragen. Das sind natürlich keine Spinner!

    • Hallo!

      Dass es diese Unterteilung gibt, ist mir sehr bewusst und ich wollte mit dem Artikel auch keinesfalls den Anschein erwecken, dass ich irgendwen ungerechtfertigterweise mit anderen in einen Topf werfe. Es tut mir leid, falls das ein bisschen so rübergekommen ist – das war auf gar keinen Fall intendiert!

      Weiterhin sehe ich das ähnlich wie Maria – und glaube, dass es eine ganze Reihe von Menschen gibt, die Gluten auch ohne Diagnose nicht besonders gut vertragen (aktuell experimentiere ich selbst mit glutenfreiem Backen, weil ich das Gefühl habe, das erleichtert meinem Magen die Arbeit deutlich). Auf der anderen Seite gibt es solche, die mit jedem neuen Ernährungstrend á la Hollywood mitlaufen – und diese sind es, die ich kritisch ansprechen möchte mit meinem Artikel.

      Liebe Grüße!
      Jenni

  14. Ich finde den Beitrag sehr interessant, danke dafür.
    Was ich nicht verstehe, dass vegetarisch oder vegan essen immer so hoch gehalten wird, als wäre es das ultimative, was jeder Mensch praktizieren muss. Wie schon angesprochen werden viele Zutaten aus aller Herren Länder zu uns importiert, es wird sich immer Gedanken über die armen Tiere gemacht (was ja auch stimmt), aber über die Menschen, die teilweise von dem was sie erwirtschaften nicht einmal leben können, ist nie die Rede von. Es klingt für mich oft so, als wären die Tiere wichtiger als die Menschen, die auch unter schlimmen Bedingungen teilweise arbeiten müssen, so würden wir hier in Deutschland oder Österreich niemals arbeiten!
    Ich esse Fleisch, aber nur 2-3 mal die Woche und schaue dass ich in eine Metzgerei gehe, die wirklich Bio Fleisch verkauft und noch weiß wo das Fleisch herkommt. Auch gibt es bei uns eine Schäferei, wo ich Lammfleisch herbekomme, das ist nicht Bio aber die Lämmer stehen so oft es geht auf der Wiese und ich kann mir den Stall angucken usw.
    Glg und weiter so!

    • Hallo Carolin!

      Du sprichst damit sicher einen – zumindest mir – ganz wichtigen Punkt an.

      Vor kurzem habe ich eine Doku gesehen wo es darum ging, dass auch heute noch Sklaven für uns arbeiten. Und da wurde als Beispiel Almeria in Spanien gebracht, wo der Großteil des konventionellen Gemüse und Obst herkommt, das in den Supermärkten ist.

      Das kaufe ich daher auch nicht, denn das möchte ich nicht unterstützen.

      Du hast völlig recht, die Sache mit dem Essen und der Ethik geht weit über Veganismus hinaus.

      lg
      Maria

      • Ich muss ehrlich sagen, dass ich den Einwand es ginge Veganern nur um Tiere, aber nicht um Menschen nicht ganz nachvollziehen kann. Denn warum soll das eine das andere ausschließen? Man kann sehr wohl etwas für Menschen und auch für Tiere tun.
        Ich arbeite zum Beispiel als Altenpflegerin, eben weil es mir ein Anliegen ist etwas für Menschen zu tun. (Nichts für ungut, doch von dieser Perspektive aus finde ich es halt dann immer etwas zynisch, wenn jemand einen derartigen Einwand bringt.)

      • Hallo Cordula!

        Also ich glaube das nicht, ich denke, Dein Kommentar bezieht sich auf das ursprüngliche Kommentar, auf das ich geantwortet habe.

        Meine Tochter ist übrigens auch ein Beispiel dafür. Bereits mit 15 hat sie sich dafür entschieden, sich nur noch vegetarisch zu ernähren und arbeitet nun in der Behindertenbetreuung.

        lg
        Maria

      • Guten Morgen alle zusammen,
        ja Maria, das ist leider auch heute noch so, dass für uns und unseren Wohlstand Menschen in Sklaverei schuften müssen.
        Ich habe da einen sehr interessanten Link bekommen, da kann Jeder anhand seinen Konsums ermitteln wieviele Menschen für ihn unter unwürdigen und lebensgefährlichen Bedinungen arbeiten müssen.
        Es ist erschreckend. Obwohl wir schon sehr viel verändert haben arbeiten immer noch 64 Menschen für uns. Dieses beschäftigt mich sehr und motiviert mich dazu, noch mehr Änderungen umzusetzen……Da geht noch mehr, da bin ich sicher.

        Und hier der Link: http://slaveryfootprint.org/

        Euch allen einen wunderbaren Sonntag.
        lg Monika

      • Ein sehr interessanter Link. Bei mir sind es 32 Menschen, die laut Angaben dieser Seite sozusagen unter menschenunwürdigen Bedingungen für meinen Lebensstandard tätig sind.
        Erschreckend, wenn man sich das so in Zahlen verbildlicht…

    • Die Entscheidung was wir uns auf den Teller legen hat weitreichende Konsequenzen gerade für uns Menschen. Insofern ist eine vegetarische bzw. vegane Ernährung eigentlich direkt an das wohl von uns Menschen gekoppelt.
      Wenn für Soja als Tierfutter Regenwald abgerodet wird, was den Klimawandel begünstigt, dann hat das einfluss auf uns.
      Wenn mehr Nahrungsmittel an Tiere verfüttert wird um diese dann zu essen als genutzt zum direkten Verzehr, so betrifft das uns Menschen. Als Beispiel die Welthungerproblematik.
      Wenn unsere Böden durch zu viel Gülle, verursacht durch zu viel Tiere, überdüngt werden und das Kohlendioxid ins Grundwasser, in Flüsse und ins Meer gelangt und dadurch Tote Zonen hervorruft, dann hat das Einfluss auf uns Menschen.
      Wenn ein Bauer gerade noch 22 Cent pro Liter Milch verdient und damit gerade mal so über die Runden kommt, wobei ein Bauer 60 Jahre zuvor mit gerade einmal dem halben Bestand an Kühen seine Famiilie ernähren konnte, so steht der Konsum von Milch in direktem Zusammenhang mit eben diesen Menschen.

      Ich könnte noch mehr solcher Beispiele aufzählen. Doch zu denken eine vegane oder vegetarische Ernährung diene nur dem Wohl von Tieren, lässt einen wichtigen Punkt aus.

      • Cordula, es gibt oben keine Kommentarfunktion deswegen will ich Dir hier antworten.
        Es ist erschreckend, wie diese Menschen in der Sklaverei gefangen sind und wir durch unseren Lebensstil gezwungen sind diese Sklaverei mutzuverantworten. Nach dem Anschauen des Videos wird die Beklemmung wohl noch Tage anhalten. Aber das ist nichts im Vergleich dazu, was diese Menschen zu ertragen haben. Und da seh ich die Parallelen auch zur Tierausbeutung.
        Es ist ohne Bedetung, welche Spezies ausgebeutet wird, es zählt der Umstand, dass Menschen dazu fähig sind.
        Und das alles für Macht und Profit. Die Psychologie schreibt diese Machtgier dem menschlichen Wahnsinn zu. Wir werden von Wahnsinnigen beherrscht und es wird höchste Zeit, dass wir dem durch überlegtes und konsequentes Handeln etwas entgegensetzen. Wir sind die Mehrheit, wir sind die (Konsumenten)Macht.
        Übrigens ist der frühere Nestlechef Prof. Dr. Dr. Rehn der Begründer von Alnatura.
        Dein Testergebis ist sehr beeindruckend Cordula.
        lg Monika
        PS. Maria, dankeschön für den Link.
        Obst und Gemüse aus Spanien ist bei uns schon lang ein NO GO. Allerdings begann unser Boykott durch unsere Ablehnung des spanischen Stierkampfes und dem Abschlachten der Galgos nach Ende der Jagdsaison. Später ab ich dann erfahren, dass dort sehr viel Gift eingesetzt wird, und wiederum einige Zeit später habe ich darüber gelesen, dass dort illegale Einwanderer beschäftigt werden. aber darüber zu lesen ist eine Sache, bewegte Bilder zu sehen hat da noch eine ganz andere Qualität. Und so führte eines zum andern….Die grossen Konzerne haben alle Blut an ihren Händen…….

      • Hallo Monika!

        Das ist wohl wahr, dass die großen Konzerne alle Blut an den Händen haben.

        Obst und Gemüse aus Spanien lehne ich auch nicht erst ab seitdem ich den Film gesehen habe, so wie Du ahbe ich auch schon viel über die Sache mit den Spritzmethoden gelesen.

        Danke für Dein sehr langes und bewegendes Kommentar!

        lg
        Maria

      • Hallo Monika,
        Ich kann dem was du geschrieben hast nur zustimmen. Der Konsument hat es letzten Endes in der Hand gegen diese Ausbeutung vorzugehen.
        Um ehrlich zu sein finde ich 32 noch immer viel. Ich habe schon vieles an Konsumgütern reduziert und kaufe eigentlich nur noch etwas wenn ich es wirklich brauche. Doch es gibt immer mehr was man tun kann.

    • Hallo Carolin!

      Das ist ein wichtiger Einwand, den du anbringst, und der auch oft gegen die vegane Ernährung ins Feld geführt wird. (Womit ich jetzt nicht andeuten möchte, dass du prinzipiell gegen den Veganismus bist!)
      Ich kann dein Gefühl durchaus nachvollziehen, möchte dir aber mitgeben, dass ich persönlich andere Erfahrungen gemacht habe.

      Es ist sicher richtig, dass viele Veganer*innen sich etwas zu sehr auf das Wohl der Tiere versteifen und dabei das Wohl der Menschen aus den Augen verlieren.
      Doch an sich ist die vegane Lebensweise – wenn man sie wirklich als Lebensweise und nicht als Foodtrend lebt – darauf ausgerichtet, beide zu schützen, Mensch und Tier.
      Das schlägt sich darin nieder, dass beispielsweise nicht nur Kleidung ohne Leder, Wolle und ähnliches konsumiert wird, sondern auch nur solche, die aus fairem Handel stammt – dasselbe gilt für den Lebensmitteleinkauf und den Konsum generell.
      Seitdem ich vegan lebe, achte ich beispielsweise darauf, dass der Kaffee, den ich für Mr. Grünzeug kaufe, aus streng kontrolliertem Anbau kommt, bio und fairtrade ist – und wenn möglich, noch irgendeine gemeinnützige Stiftung unterstützt.

      Natürlich gibt es da auf allen Ebenen – sowohl individuell als auch gemeinschaftlich – Verbesserungsbedarf, doch ich denke, dass man nicht pauschal sagen kann, Veganer*innen wäre das Wohl der Menschen egal – in der Regel ist das Gegenteil der Fall.

      Liebe Grüße
      Jenni

  15. Danke für diesen nicht nur interessanten, sondern auch fundierten Artikel. Das Interesse an Ernährung ist groß, wie man an den vielen Kommentaren sieht und es ist wohl eines der elementarsten Themen überhaupt. (Du bist, was du isst).

    Nachdem ich verschiedene Theorien teilweise auch in der Praxis ‚durch‘ habe – Vollwertkost, die in der Familie nicht gut ankam, Fit for Life, Trennkost – sind wir jetzt ernährungstechnisch zur Ruhe gekommen. Veganer werden wir sicher nie werden, nicht mal Vegetarier, aber unser Fleischkonsum ist drastisch eingeschränkt. Dazu kommt, dass wir fast nur noch jahreszeitlich essen und regional, wann immer das geht. Beim Veganen gefallen mir die vielen Ersatzprodukte nicht (Soja, Margarine, viele Produkte aus fernen Ländern). Manche sind auch sehr dogmatisch …

    So, und jetzt gehe ich kochen: Backofenkartoffel und dazu Kürbisspalten aus dem Backofen (Energie ausnutzen), dazu Bohnen (nicht-saisonal, Tiefkühl).

    Liebe Grüße an dich, Maria, und die Autorin Jenni (deinen Blog werde ich mal durchstöbern)

    • Hallo Ingrid!

      Ich hoffe, es hat Dir gut geschmeckt!

      Das Thema der Ersatzprodukte ist für mich auch ein wichtiger Punkt. Ich mag keine industriell hoch verarbeiteten Lebensmittel essen. Daher kommen diese Teile für mich nicht in Frage.

      Meine Tochter ist jedoch seit 7 Jahre Vegetarierin und isst das auch alles nicht und hat keinen Mangel. Es muss also nicht sein, man kann sich auch ohne Sojawurst (als Beispiel) gut ernähren.

      lg
      Maria

      • Ich muss da immer ein wenig lachen: Soja-Wurst 😉 Entweder Soja oder Wurst …
        Ja, es war lecker, ganz ohne Fleisch. Diese ganzen Gemüsearten haben jede ihren wunderbaren eigenen Geschmack.

    • Hallo Ingrid!

      Es freut mich sehr, dass dir der Artikel gefallen hat!
      Du hast recht – Ernährung ist und bleibt eines der wichtigsten und beliebtesten Themen. Es gibt wahrscheinlich nichts, worüber noch mehr und noch gegensätzlicher geschrieben wird.

      Mit dem jahreszeitlichen und saisonalen Essen habt ihr ja schon einen wichtigen Schritt gemacht und leistet einen tollen Beitrag für Mensch und Umwelt.
      Doch ich muss Maria zustimmen: Auch ohne industriell verarbeitete Produkte lässt es sich prima vegan leben. Und wesentlich gesünder. 🙂

      P.S.: Das Essen klingt sehr lecker – mein Kürbis wartet auch darauf, in gebackenen Scheibchen vor mir zu liegen. Das sollte ich demnächst wieder machen. 🙂

      Liebe Grüße
      Jenni

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  18. Ein sehr interessanter Artikel. Das Thema Essen findet ja nach wie vor reges Interesse, nirgendwo sonst gibts so viele Kommentare auf einmal – ich spreche da aus eigener Erfahrung.
    Und man kann über nichts so genüsslich streiten, wie übers Essen. Immerhin nimmt jeder für sich selbst in Anspruch mit seinem Essverhalten oder dem Trend, dem er/sie gerade hinterherrennt richtig zu zu liegen.

    Ich kaufe beileibe nicht nur regional und saisonal, aber mit Granatäpfeln, Chia-Samen, Quinoa oder anderem gehypten Superfood kann ich mich (auch aus transporttechnischen Überlegungen) einfach nicht anfreunden. Und es nervt mich immer ein bisschen, wenn in den Rezeptheften bei den vegetarischen/veganen Gerichten immer mega exotische Zutatenlisten stehen. Aber der Trend (Oh Gott, schon wieder ein Ernährungstrend) geht ja mittlerweile wieder in Richtung heimisches Wintergemüse im Winter. Vielleicht schaffen es die Supermärkte ja auch mal, das „exotischere“ Wintergemüse, wie Rote Rüben, Pastinaken, Schwarzwurzeln und dergleichen, ins Programm zu nehmen.

    Seit über einem Jahr ernähre ich mich vegetarisch. Allerdings versuche ich es nicht zu dogmatisch anzugehen, das funktioniert bei mir nicht. Ausnahmen müssen weiterhin erlaubt sein, wenn der Gusto zu groß wird 😉 Alles andere wäre schon wieder viel zu kopflastig und somit schon wieder alles andere als „auf den Körper“ zu hören.

    Liebe Grüße an euch beide,
    Daniela

    • Hallo Daniela!

      Rote Rüben sind auch gerade meine Leidenschaft, ich habe mir wieder rote Rüben Salat gemacht (Anleitung auf meinem Blog) und esse ihn immer wieder sehr gerne statt grünem Blattsalat, der ja derzeit von was weiß ich wo herkommt oder aus dem Glashaus.

      Wenn man ihn gleich isst, muss man ihn auch gar nicht einkochen, er hält durch Essig und Salz sicher gut 2 – 3 Wochen im Kühlschrank.

      Danke für Dein ausführliches Kommentar!

      lg
      Maria

      • Hallo Maria!
        Rote Rüben haben einen sehr eigenwilligen Geschmack. Der „verwöhnte“ Supermarktgaumen will sich da erst dran gewöhnen, aber ich arbeite dran 😀
        Das Rezept muss ich mir gleich abspeichern, vielleicht schmeckt mir der auch besser als die traditionelle Variante.

        Liebe Grüße, Daniela

      • Hallo Daniela!

        Gekaufter Salat in Scheiben schmeckt ja grauenvoll, mag ich gar nicht.

        Das kann man gar nicht vergleichen mit selbst gemachtem.

        Manchmal kommt es – zumindest bei mir – auch auf die Art an, wie das Gemüse geschnitten ist. Ich mag den roten Rübensalat am liebsten geraspelt und nicht in Scheiben.

        lg
        Maria

      • Hallo Maria!
        Gekauften musste ich bislang noch nicht essen. Die Schwiegermama kocht immer fleisig Rote Rüben Salat ein.
        Geraspelt klingt auf jeden Fall schon mal nicht schlecht. Danke für den Tipp.

        LG, Daniela

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