gelesen im September – Buchtipp #25 [Werbung]

Anfang September ist das neueste Buch von Christof Herrmann, dem Minimalismus-Blogger von Einfach bewusst erschienen. Als er mich gefragt hat, ob ich das Buch gerne lesen möchte, war ich sofort begeistert!

Das Minimalismus-Projekt
52 praktische Ideen für weniger Haben und mehr Sein
von Christof Herrmann
Verlag GU

In seinem Buch verrät Christof 52 einfache und effektive Wege um das Leben zu entschleunigen und leichter zu machen. Die Idee ist bestechend einfach: Für jede Woche des Jahres erhält der Leser eine Anregung für alle wichtigen Lebensbereiche.

Es handelt sich um keinen klassischen Minimalismus-Einführer, sondern um eine Sammlung von Ideen, wie man das Leben in ganz unterschiedlichen Bereichen vereinfachen und vom Ballast befreien kann. So finden Menschen, die bereits minimalistisch Leben auch noch Anregungen und nicht nur Einsteiger.

Nachdem Christof schon seit vielen Jahren minimalistisch lebt, beschreibt er in dem Buch viele praxiserprobte und lebensnahe Möglichkeiten, das Leben zu entschleunigen.

Ein ganzes Jahr hat Christof an dem Buch gearbeitet und es ist sicherlich sein Herzensprojekt. Das kannst du in jeder Zeile spüren! Nun hat sich Christof das sehr ehrgeizige Ziel gesetzt, dass sein Buch Anfang Oktober auf die Spiegel-Bestsellerliste in der Kategorie Ratgeber Leben & Gesundheit kommt. Dafür zählt jedes verkaufte Exemplar im September.

Ich möchte ihn dabei sehr gerne unterstützen, denn es wäre eine schöne Möglichkeit, Minimalismus und Nachhaltigkeit einem breiteren Publikum näher zu bringen. Vielleicht ist das ein kleiner Schritt, um unseren Planeten zu retten?

Du findest alle Infos zum Buch beim Verlag GU. Der Link führt auch zu einer ausführlichen Leseprobe.

Linktipp:

In seinem Blogbeitrag Mein Buch „Das Minimalismus-Projekt – 52 praktische Ideen für weniger Haben und mehr Sein ist erschienen stellt Christof sein Buch persönlich vor.


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Bilder aller Buchtipps sind auf meiner Pinterest-Pinwand zu finden.

Im Gesamtindex „Beiträge“ findest Du eine Übersicht über alle bisher veröffentlichten Beiträge.

Loslassen, was nicht mehr zu mir passt #8

wohin mit dem, was ich nicht mehr brauche?

Mit dem Entrümpeln alleine ist es nicht getan, denn die Dinge lösen sich nicht plötzlich in Luft auf. Gerade wenn man umweltbewusst lebt, möchte man die Dinge nicht einfach in den Müll werfen. Außerdem kann man das meiste noch verwenden und gerade deshalb fällt das Loslassen oft so schwer.

Ich habe erlebt, dass einige genau an dem Punkt gescheitert sind. Da wurden die aussortierten Teile im Keller gelagert, um sie am Flohmarkt oder über das Internet zu verkaufen. Dieser Tag kam dann jedoch nicht. So wurde es im Keller immer mehr und in Wirklichkeit wurde gar nichts losgelassen, der Haushalt hat sich um kein einziges Teil reduziert!

Organisation ist das halbe Leben

Vor dem Entrümpeln heißt es also sich Gedanken zu machen, was man mit den Dingen machen möchte, die man aussortiert. Es gibt wie immer einige unterschiedliche Möglichkeiten, das Problem zu lösen.

Als ich Ende 2013 die Küche von Plastik befreit habe, habe ich viele meiner Küchenutensilien verkauft. Das hat zu dem Zeitpunkt auch voll viel Sinn gemacht, da ich dafür einen plastikfreien Ersatz benötigt habe.

Es war mir wichtig, dass die Plastikteile nicht im Müll landen. Mit dem Geld vom Verkauf habe ich dann einige neue Dinge wie Vorratsgläser aus Glas, Jausendosen aus Edelstahl, Tortenglocke aus Glas und vieles mehr anschaffen können.

Es war eine relativ überschaubare Menge an gleichartigen Dingen, die ich zu der Zeit aus der Küche aussortiert habe. Der Aufwand für die Anzeigen im Internet war dennoch enorm. Zuerst habe ich Fotos gemacht, dann wurde die Anzeige erstellt. Dazu habe ich mir einen Text einfallen lassen und die Fotos hoch geladen.

Die Anfragen zu den Anzeigen mussten beantwortet werden, das ist auch nicht zu unterschätzen. Leider haben sich auch viele Menschen von auswärts gemeldet, welche die Waren mit der Post versendet haben wollten. Dazu musste ich passende Schachteln finden, die Dinge bruchfest verpacken, die Schachteln beschriften und zur Post bringen. Und nicht zu vergessen, das Konto musste natürlich überwacht werden, ob das Geld wohl wirklich überwiesen wurde.

Danach habe ich mir geschworen, dass ich das nie wieder machen werde. Der Zeitaufwand steht für mich in keinem Verhältnis zum Geld, das man dafür bekommt.

Verkaufen mag für einzelne Dinge, die etwas wertvoller sind, funktionieren, aber für billigen Kleinkram unter 10,– Euro ist es wirklich viel zu zeitintensiv in meinen Augen.

Auch wenn man sich auf den Flohmarkt stellt, ist Zeiteinsatz und Großteils auch finanzieller Einsatz für die Standgebühr nötig. Es gibt Menschen, die gerne auf den Flohmarkt gehen. Wenn das Freude macht, dann spricht natürlich nichts dagegen. Aber wenn es nur als Belastung empfunden wird, gibt es bessere Lösungen in meinen Augen.

Verschenken ist der einfachere Weg

Ende 2014 wurde in meinem Heimatort ein Kostnixladen eröffnet. Das war für mich der Durchbruch beim Verschenken von Dingen. Einfacher geht es nicht. Zwei Mal pro Woche hat der Kostnixladen geöffnet und da kann man die aussortierten Sachen hinbringen.

Klappbox oder große Tasche sind super geeignet um alles zu sammeln, was weg soll

In den letzten Jahren hatte ich daher ständig eine große Tasche herum stehen, wo alles gesammelt wird, das ich in den Kostnixladen bringen möchte.

Dinge erhalten ihren Wert dadurch, dass sie verwendet werden.
Alles, was in der Ecke verstaubt und nicht verwendet wird ist lediglich Gerümpel.

Vorteile des Verschenkens gegenüber dem Verkaufen

* Wenn Du beim Entrümpeln bist, brauchst Du Deine Energie fürs Entrümpeln.
* Das gleiche gilt für die Zeit. Deine Zeit kannst Du besser nutzen als für Anzeigen schreiben oder am Flohmarkt stehen etc.
* Wenn Du die aussortierten Dinge verschenkst, sind sie rasch aus dem Haus und das Chaos hält sich in Grenzen.
* Verschenken macht ein gutes Gefühl. Preise zu verhandeln nicht, denn die Dinge müssen meist für weniger Geld verkauft werden, als man möchte.

Auch Christof Herrmann ist dieser Meinung und hat dazu den Beitrag „Warum Minimalisten lieber verschenken als verkaufen“ geschrieben.

Linktipp:

Umsonstläden in Österreich
Umsonstläden in Deutschland

so kann ein Kostnixladen von innen aussehen

Verschenkregal

In bzw. an vielen Orten gibt es Verschenkregale, wo man kleinere Mengen von aussortierten Dingen verschenken kann.

Man kann auch sehr einfach selbst ein (vorübergehendes) Verschenkregal aufstellen. Der einfachste Weg ist, vor die eigene Türe eine Schachtel mit „zu verschenken“ zu stellen. In einem Mietshaus muss man natürlich vorher bei der Hausverwaltung anfragen, aber z.B unter den Postkästen würde das vermutlich schon gehen.

Alternativ kann man den Radius etwas erweitern und bei der Pfarre nachfragen. Oft ist es möglich im Pfarrhof ein Regal aufzustellen, denn gerade Pfarren unterstützen den Gedanken des Verschenkens sehr. Auch öffentliche Gebäude wie z.B. das Gemeindeamt eignen sich dafür.

Man muss einfach nur hingehen und ins Gespräch kommen. Der Rest ergibt sich meist von ganz alleine.

Das Verschenkregal wird am besten so aufgestellt, dass es vor dem Regen geschützt ist. Gut ist ein Schrank mit Türen, weil dann die Dinge nicht so einstauben.

Verschenken übers Internet

Auf einigen Internetplattformen kann man mit Gratisanzeigen Dinge verschenken, die dann auch bei einem selbst abgeholt werden. Das ist ein Vorteil für alle, die kein Auto haben. Sogar über Ebay kann man Dinge verschenken.

Linktipp:

Willhaben Österreich
shpock zu verschenken
Kleinanzeigen Deutschland

Sozialmarkt

Eine weitere Möglichkeit sind Sozialmärkte, an die man ebenfalls seine Dinge verschenken kann. Man muss sich jedoch bewusst sein, dass die verschenkten Dinge danach im Sozialmarkt verkauft werden. Der Erlös kommt der guten Sache zugute.

Linktipp:

Carla Läden der Caritas in Österreich
Oxfam Deutschland

Bücher

Offene Bücherschränke gibt es mittlerweile in vielen Orten. Auch auf FB findet man viele verschiedene Verschenkgruppen für Bücher.

offener Bücherschrank im Kostnixladen

Auf FB kann man mit den Stichworten „Bücher“ bzw. „verschenken“ oder „Bücherschrank“ und dem Wohnort oder nächst gelegenen größeren Ort suchen. Auch bei den weiter oben genannten Möglichkeiten (Kostnixladen, Sozialmarkt) kann man Bücher verschenke.

Linktipp:

Offene Bücherschränke Graz und Umgebung auf FB
Bookcrossing

Facebook

Auf FB wurden zahlreiche Verschenkgruppen in den jeweiligen Regionen gegründet. Suche am besten auf FB mit den Stichworten und dem Wohnort oder nächst gelegenen größeren Ort nach einer geeigneten regionalen Gruppe.

Beispiele dafür sind

Graz Verschenkt
Share & Care Graz
Help & Care Graz

Kleidung

Mittlerweile gibt es immer mehr Tauschpartys für Kleidung. Man kann auch selbst im Freudeskreis eine Kleidertauschparty organisieren.

Tipps für die private Kleidertauschparty findest Du am Blog von Nunu Kaller.

Darüber hinaus kann man bei den meisten bereits genannten Möglichkeiten auch Kleidungsstücke verschenken.

Für den Verkauf von Kleidung gibt es eine kostenpflichtige Möglichkeit bei

Kleiderkreisel Österreich
Kleiderkreisel Deutschland


Logo einab grueneinfach.nachhaltig.besser.leben [#EiNaB]

Meinen heutigen Beitrag schicke ich zur Blogparade einfach.nachhaltig.besser.leben.
Hier geht es zur aktuellen Linkparty.


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Loslassen, was nicht mehr zu mir passt #7

Als meine Tochter Ende 2011 zu ihrem Vater zog, habe ich ihr Zimmer unverändert gelassen, als würde sie noch immer bei mir wohnen. Sie hat nur einen Teil ihrer Sachen mitgenommen und es sah gar nicht so aus, als wäre sie ausgezogen.

Für 3 lange Jahre blieb das Zimmer im Dornröschenschlaf. Erst als sie sich 2014 eine eigene Wohnung nahm, habe ich begonnen das Zimmer – noch immer weitgehend unberührt – zu nutzen. Eigentlich nur den Schreibtisch, weil ich im Zimmer genäht habe.

Erst Ende 2015 – mittlerweile lebte sie mit Ihrem Freund zusammen – habe ich den ersten Schritt gemacht und langsam einige Kästen ausgeräumt um mehr Platz für mich zu haben.

Originalbild September 2015

Es war gar nicht so einfach für mich und ich habe gemerkt, dass es auch ihr schwer fiel, diesen potentiellen Rückzugsort loszulassen. Sie hat sich geweigert, ihre Sachen durchzusehen um zu entscheiden, was sie noch behalten will und was nicht.

Ich habe ihr versichert, dass es natürlich immer ihr Zimmer sein wird und sie jederzeit zurück kommen kann, auch wenn ich es nun für mich nutze. Trotzdem blieb sie dabei, dass sie nicht über die Dinge entscheiden möchte.

Das musste ich natürlich so akzeptieren und daher habe ich alles, was am Bild zu sehen ist, in Bananenschachteln geräumt und im Keller verstaut.

Die Möbel waren nun leer und ich konnte davon Besitz ergreifen und sie mit meinem Zeug füllen. Allerdings war ich noch immer nicht in der Lage, weitere Schritte zu setzen. Die Möbel blieben unverändert auf ihrem Platz und auch die Wände habe ich so belassen, wie sie waren.

Obwohl ich die kräftige grünblaue Farbe sehr bedrückend fand, habe ich die Wände nicht verändert. Vor allem auch deshalb, weil sich ihre Freundinnen und Freunde in kräftiger violetter Farbe mit Handabdrücken verewigt haben. Ich habe es nicht übers Herz gebracht, das zu zerstören.

hier siehst Du die Wand, von der ich erzähle

durch Loslassen Raum (zurück) erobern

Durch das Entrümpeln im letzten Jahr, habe ich wirklich viele Gegenstände verschenkt. Überall wurde es luftiger und auch in diesem Zimmer wurde es immer leerer, sodass einige Möbel überflüssig wurden.

Also habe ich diese Möbel ebenfalls losgelassen und verschenkt oder für etwas anderes verwendet. Das Zimmer begann sich langsam zu verändern und ich spürte auf einmal ein Gefühl von Leichtigkeit. Je leerer das Zimmer wurde, desto mehr hat es sich geöffnet und wandelte sich plötzlich vom Zimmer meiner Tochter zu meinem Zimmer.

Eines Tages war auf einmal klar, dass ich die Wände neu streichen will. Das war dann der letzte Schritt zur Verwandlung zu meinem Zimmer. Ich habe alles ausgeräumt (was überraschend wenig Arbeit war – Entrümpeln sei Dank!) und von einer Firma das Zimmer neu ausmalen lassen. Durch die dunkle Wand und die kräftige violette Farbe habe ich es mir selbst nicht zugetraut.

Und es war gut so, denn die Maler haben ganz schön gekämpft mit den Wänden. Aber nun ist das Zimmer hell und freundlich.

Anschließend habe ich mir noch einen Traum erfüllt und für den Balkon eine Markise gekauft. Zufällig hatte das Geschäft eine gebrauchte Markise in den richtigen Maßen. Also konnte ich meinem Grundsatz, zuerst einmal schauen, ob ich etwas am Gebrauchtmarkt finde, auch bei hier treu bleiben.

Loslassen verändert

Ich habe das alles erzählt, weil ich zeigen will, dass Entrümpeln und das Loslassen von dem, was man nicht mehr braucht, sehr viel mehr Klarheit ins Leben bringt. Und oftmals auch zu Veränderungen führt, die man gar nicht erwartet hätte.

Das Loslassen von Dingen führt uns hin zum Loslassen von Gefühlen und zum Aufarbeiten der Vergangenheit. Damit wir befreit in die Zukunft gehen können.

Fortsetzung folgt…

Wohin mit all dem, was man nicht mehr braucht? Zum Wegwerfen viel zu schade, jemand anderer kann es sicher noch brauchen!


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