selbst.gemacht statt selbst.gekauft – Kräutersirup

Vor kurzem habe ich das Rezept für selbst gemachten Holunderblütensirup veröffentlicht.

Gerade bei Getränken kann man durch selber machen sehr viel Müll, insbesondere Plastikmüll, reduzieren. Ich setze daher heute mit meiner selbst.gemacht statt selbst.gekauft Serie mit dem Kräutersirup fort, weitere Anleitungen werden folgen.

Im Garten findet man viele verschiedene Kräuter

Sehr gut geeignet für Kräutersirup sind Goldmelisse, Zitronenmelisse, Apfelminze, Pfefferminze und Zitronenverbene. Besonders lecker fand ich den bunt gemischten Gartenkräutersirup, der mich im Geschmack tatsächlich an eine im österreichischen Handel sehr weit verbreitete Kräuterlimonade erinnert hat.

Basisrezept für Kräutersirup

1 l Wasser
1 kg Zucker
1 große Hand voll (also eigentlich beide Hände gemeinsam voll) Gartenkräuter
(nach dem Putzen der Kräuter gemessen!)
2-3 ungespritzte Bio-Zitronen oder 10 gr Zitronensäure

(Ich mache üblicherweise die 3fache Menge, damit es sich auch auszahlt. Die 3fache Menge ergibt rund 5 l Zitronenmelissensirup oder Apfelminzesirup. Man kann auch alle Kräuter beliebig mischen und das ergibt dann einen sehr leckeren Gartenkräutersirup.)

die Kräuter wurden gut gereinigt

die Kräuter wurden gut gereinigt

Zubereitung Teil 1

Als erstes werden die Gartenkräuter verlesen, geputzt und kurz gewaschen. Ich habe immer einen ganzen Berg Kräuter, weil durch die Schnecken so viel Abfall entsteht. Für den Sirup verwende ich meist nur das obere Drittel.

Danach die Zitronen waschen, ausdrücken und den Saft auffangen. Die Schalen der Zitronen werden mit einem Gemüseschäler fein abgehobelt.

In einem großen Topf den Zucker im Wasser auflösen und unter ständigem Rühren (wichtig!) zum Kochen bringen. Zuerst ist das Wasser ein wenig grau-trüb vom Zucker, der sich jedoch mit steigender Temperatur vollständig auflöst. Der Zuckersirup wird dadurch wieder klar.

Sobald das Wasser kocht gibt man die Kräuter gemeinsam mit dem Zitronensaft und den Zitronenschalen in das Wasser, rührt gut um und wartet kurz, bis alles noch einmal aufwallt.

Danach den Topf sofort vom Herd nehmen, damit es nicht weiterkocht, und in den Keller oder einen kühlen Raum stellen.

Im Keller bleibt der Topf für 24 – 48 Stunden stehen und wird in der Zeit mehrmals umgerührt.

Zubereitung Teil 2

Als erstes werden die Flaschen sehr gut gereinigt. Die Deckeln gebe ich in eine Schale und übergieße sie zur Desinfektion mit kochendem Wasser.

die gut gereinigten Flaschen warten bereits

die gut gereinigten Flaschen warten bereits

Der kalte Sirup wird mit Hilfe von einem Sieb durch ein sauberes Tuch (ich verwende dazu eine Windel) geseiht.

Der abgeseihte Sirup wird aufgekocht und für 10 Minuten sanft köcheln gelassen. Bitte immer wieder gut umrühren!

Danach wird der noch kochend heiße Sirup mit Hilfe von einem Trichter aus Edelstahl in die sauberen Flaschen gefüllt und diese werden sofort gut verschlossen.

der Kräutersirup ist fertig

der Kräutersirup ist fertig

Haltbarkeit

Der Sirup hält im dunklen Keller trocken gelagert länger als 1 Jahr. Wir haben noch geringe Restbestände vom Vorjahr im Keller, die unverändert gut schmecken.

Wildkräutersirup

Blüten von Giersch, Gundermann und Gänseblümchen eigenen sich auch sehr gut um zwischen die Gartenkräuter gemischt zu werden und der Sirup schmeckt sehr lecker.

würzige Alternativen

Auch Salbei, Thymian und Basilikum u.ä. können zum Kräutersirup beigemengt werden.

Einfach mal ausprobieren und nach Lust und Laune experimentieren!

Fruchtsirup

Nachdem ich während der Erntezeit der Beerenfrüchte nicht zu Haus war, ruht die bisherige Ernte im Winterschlaf im Tiefkühlschrank und wartet darauf, von mir verarbeitet zu werden. Sobald ich etwas mehr Zeit habe, werde ich Fotos machen und die Anleitung zu schreiben.

Den ersten Apfelsaft habe ich jedoch bereits gemacht, da kommt die Anleitung demnächst.


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Im Index selbst.gemacht findest Du eine Übersicht über alle bisherigen DIY-Beiträge.

23 Kommentare zu “selbst.gemacht statt selbst.gekauft – Kräutersirup

  1. Selbstgemacht ist immer besser 🙂 Und man weiß, was drin ist.
    Diesen Sirup werd ich auf jeden Fall testen, denn meine Kids lieben diese Limonade.

    Ich hab erst gestern meine Kräuterliköre fertiggestellt, sooo lecker!

    Danke für die Anleitung und einen schönen Tag wünsch ich dir!

    • Zuerst einmal herzlich willkommen auf meinem Blog, ich freue mich, dass Du hergefunden hast.

      Schön, dass Dir die Anleitung gefällt, ich wünsche Dir ganz viel Spaß beim Einkochen und Ausprobiere!

      lg
      Maria

      • Vielen Dank! 🙂 Ich versuche auch immer, so viele Dinge wie möglich selbst zu machen. Aber ich hab das längst noch nicht so gut im Griff wie du. Da muss ich noch hart dran arbeiten 😉

        Lg Sandy

      • Hallo Sandy!

        In erster Linie muss es Spaß machen und darf nicht in Arbeit ausarten.

        Habe inzwischen ein bisschen durch Deine Blog geklickt – da sind ja auch ganz viele tolle Anregungen zum selber machen zu finden.

        lg
        Maria

      • Das finde ich auch, Maria! Bei meinen Kids muss ich noch viel Überzeugungsarbeit leisten, aber ich hoffe, das wird auch noch 😉

        Ich freue mich, dass dir mein Blog gefällt 🙂 Danke!

        Lg Sandy

  2. Hmmm, auf so ein Glas Limo hätte ich jetzt aber Lust… klingt köstlich! Und klingt für mich deswegen auch gar nicht nach Arbeit, sondern nach einer tollen Freizeitbeschäftigung 🙂

    Bis später,
    Marie

    • Hallo Marie!

      Wenn ich alles, was ich selber mache, als Arbeit empfinden würde, dann würde ich sicher nicht so viel selber machen. Mir macht es einfach Spaß und das Ergebnis freut mich vor allem dann, wenn es super lecker schmeckt.

      lg
      Maria

  3. Du erwähnst es zwar nur ganz kurz am Rande, aber: Bei Basilikum wäre ich vorsichtig, beim Erhitzen gehen die ätherischen Öle verloren und er kann bitter werden. Also lieber nur geringe Mengen verwenden, wenn überhaupt 🙂

    Ansonsten: Super Idee und umsetzung. 🙂

  4. Hollersaft gehört bei uns jedes Jahr zum Muss. Dieses Jahr hab ich Pfefferminzsirup gemacht. Der schmeckt meinen Männern auch sehr gut. Die Idee mit dem Almd… -Sirup hatte ich auch schon – liebe dieses Getränk, allerdings war ich mir nie sicher welche Kräuter ich verwenden soll. Jetzt versuch ich es einfach und wir sehen schon was für ein Geschmack raus kommt.
    glg
    Sonja
    PS: bin schon gespannt was du noch alles selber machst

    • Hallo Sonja!

      Ich finde die Apfelminze ja ziemlich perfekt, weil die nicht so intensiv „grell“ ist wie Pfefferminze und wirklich einen leckeren Geschmack mit nur einem Hauch Minze hat.

      Ich glaube es ist gar nicht sooo wichtig, welche Kräuter und wie viel davon drinnen sind. Bei mir schmeckt es sowieso jedes Mal anders und gerade das finde ich schön.

      Je mehr verschiedene drinnen sind, desto ähnlicher wird es dem gewissen Getränk.

      lg
      Maria

  5. Hallo,

    danke für den Tip. Auf meinem Balkon wuchert eine Pfefferminze und ich überlege schon länger was ich außer trocknen und zu Tee verarbeiten noch damit machen kann. Minzsirup klingt da doch sehr verlockend. Wird gleich ausprobiert.
    Liebe Grüße von den Drei Kleinen Lamas!

    • Hallo Susi!

      Dann wünsche ich Dir viel Spaß beim Einkochen und lass es Dir gut schmecken!

      Falls Du andere Kräuter noch hast, würde ich ev. noch was dazu mischen, weil reine Pfefferminze ist mir persönlich zu intensiv.

      lg
      Maria

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