Videotipp am Montag #32

Es ist schon lange her, dass es den letzten Videotipp am Montag gab. Umso mehr freue ich mich darüber ein Video zu zeigen, bei dem es um etwas geht, das ganz besonders am Herzen liegt, nämlich um das Reparieren von Dingen.

Dem Videokanal von Daniel Frerix folge ich schon seit einiger Zeit. Er ist mir durch seine kurzen und inhaltsintensiven Videos über Minimalismus und Selbstmanagement aufgefallen.

Seine Videos heben sich wohltuend von anderen ab. Nicht nur durch den Inhalt – sprich durch das, was er zu sagen hat – sondern auch durch die Qualität der Filme (wen wundert das, ist er doch freischaffender Filmemacher). Insbesondere haben es mir seine Zeichnungen angetan. Spätestens nach dem Video ERWACHSEN SEIN | Anders sein war ich restlos begeistert.

NACHHALTIGKEIT | Dinge reparieren
Daniel Frerix

In diesem Video sieht sich Daniel das Thema Reparieren genauer an, denn auch das ist für ihn Minimalismus: Seinen Kram einfach zu reparieren.

Daniel hat das Gefühl, dass wir in einer Zeit leben, in der die Dinge keinen Wert mehr besitzen (das denke ich auch und finde es ganz schrecklich!). Unaufhörlich wird konsumiert und Artikel mit Löchern und Kanten werden als defekt in die Ecke gestellt oder ganz einfach weggeworfen. Eine Sichtweise, welche unsere Großeltern seiner Meinung nach mit Sicherheit nicht teilen und ich natürlich auch ganz und gar nicht.

Aber sieh selbst, was Daniel dazu zu sagen hat.


Besonders spannend fand ich, dass ich vor langer Zeit einmal eine Bauchtasche auf ganz ähnliche Weise repariert habe. Nachzulesen in meinem Beitrag „Wieder einmal im Repair Café Graz“.

meine sehr einfach reparierte Bauchtasche


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Im Index Videotipps findest Du eine Übersicht über alle bisherigen Videotipps.

Verlinkt zu fix it, EiNaB und ANL von Rostrose.

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fix it – Reparieren ist nachhaltig #23

Herzlich willkommen zur neuen Linkparty „fix it – reparieren ist nachhaltig“. Ich freue mich sehr, mit diesem Beitrag mein kleines virtuelles Repair-Café wieder zu eröffnen.

Da ich auch diesen Sommer wieder eine Blogpause machen werde, ist die Linkparty vorerst unbeschränkt geöffnet.

Die Regeln

Ausführliche Informationen dazu findest Du hier, da gibt es die Anleitung aber auch die Verlinkung zu allen bisherigen Blogparaden.

Müll reduzieren durch Reparieren – mein Beitrag zur Linkparty

Nachdem mir die Altkleiderproblematik sehr am Herzen liegt, erzähle ich nicht nur hier bei „fix it – reparieren ist nachhaltig“ wie man Kleidung durch einfache Reparaturarbeiten länger tragen kann, sondern zeige auch immer wieder, wie man durch einfache Adaptierungen Kleidungsstücke mit kleinen Macken wieder zu Lieblingsteilen umändern kann.

Beispiele dafür sind auf meinem Blog bereits einige zu finden. Im Beitrag Typisch Frau – nichts anzuziehen – Teil 5. habe ich einige T-Shirts geändert sowie Kleidungsstücke gefärbt und bei Typisch Frau – nichts anzuziehen – Teil 7. einen Blazer an meine Bedürfnisse angepasst. Im Beitrag fix it – Reparieren ist nachhaltig #8 kannst Du meine Spezialmethoden sehen, wie man ganz einfach die Armlänge ändern kann ohne das Bündchen zu verändern.

Diesmal habe ich einige Oberteile mit kleinen Problemstellen im Kostnixladen gefunden, welche ungeliebt verstoßen wurden und die keiner mitnehmen wollte. Die Ursache habe ich sehr schnell entdeckt. Alle Teile haben Fehler in der Schnittführung und waren daher im Ursprungszustand meiner Meinung nach untragbar.

Die Knopflochleiste schließt nicht

Diese entzückende Bluse in indischem Stil war leider gänzlich untragbar. Für das Foto habe ich der Schneiderpuppe ein weißes T-Shirt angezogen, damit Du das Problem leichter erkennen kannst. Durch die sehr dekorative Verschlussvariante der Bluse schließt die Knopflochleiste nicht und frau steht quasi „im Freien“. Das geht ja wohl gar nicht, denn es sieht auch mit einem Shirt darunter sehr seltsam aus.

rechts siehst Du die gesteckte Knopflochleiste

Daher habe ich das Verschlussband ausgefädelt, die beiden Knopflochleisten übereinander fest gesteckt und mit zwei Nähten geschlossen.

Das Verschlussband wurde nach dem Einfädeln zusammen genäht, da es mit einer Schleife sehr seltsam ausgesehen hat. Außerdem war das Band in Wahrheit zu kurz. Um eine Schleife zu binden, hätte man gar nicht die gesamte Länge einfädeln können.

wenige Minuten später

Die ganze Aktion hat kaum mehr als 10 Minuten gedauert und einen Großteil dieser Zeit habe ich mit Puppe anziehen, fotografieren und anschließend wieder ausziehen verbracht.

Für mich ist das jedenfalls eine sehr gute, einfache Lösung, wie die Bluse doch noch getragen werden kann. Der Schlitz im unteren Bereich ist übrigens gewollt und stört gar nicht. Er fällt auf dem Foto nur wegen dem weißen T-Shirt etwas stärker auf als sonst.

die Bluse ist gerettet und wartet auf warme Tage um ausgeführt zu werden

noch mehr Rettungsaktionen

Interessanterweise habe ich noch weitere Oberteile mit ähnlichen Problemen entdeckt, die ich gerettet habe. Wie z.B. dieses Shirt, das eigentlich gar keine Knopflochleiste und somit auch keine Knöpfe hatte. Dafür einen sehr großen Schlitz im Ausschnitt, wodurch das Shirt nicht nur viel zu weit ausgeschnitten war, sondern zusätzlich auch noch von den Schultern gerutscht ist.

Leider habe ich kein „vorher“-Foto gemacht, weil ich gar nicht daran gedacht habe, so eine kleine Reparaturarbeit am Blog zu zeigen. Heute passt es allerdings sehr gut dazu.

hier siehst Du die „fake“-Knopflochleiste

Als Lösung habe ich die beiden eingefassten Stoffteile vom Ausschnittschlitz übereinander gelegt und zur Knopflochleiste ernannt. Knopflöcher gibt es nach wie vor keine, statt dessen habe ich die beiden Einfassungen einfach mit den Knöpfen zusammen genäht. Diese gefakte Knopflochleiste verkleinert dadurch den Ausschnitt und das Shirt passt nun ganz wunderbar.

Auch diese braune Bluse wollte keiner haben. Das Problem war ein ganz ähnliches wie oben, leider habe ich auch diesmal kein „vorher“-Foto. Abgesehen davon, dass ein Knopf gefehlt hat, hatte die Bluse gar keine Knopflochleiste und folglich auch keine Knopflöcher.

Der gar nicht so kleine Schlitz wurde dürftig durch 3 Knöpfe mit Schlaufen im oberen Bereich geschlossen. Der gesamte Schlitz blieb dadurch mehr (unten) oder weniger (oben) offen und bot sehr großzügige Einblicke in unerwünschte Bereiche.

noch eine Bluse gerettet

Da der Ärmel für meinen Geschmack zu weit geschnitten war, habe ich ihn schmäler genäht. Mit einem kleinen Stückchen von dem Abfallstoff habe ich sodann eine provisorische Knopflochleiste hinterlegt. Diese wurde an beiden Seiten festgesteppt (rechtes Bild, Du siehst die Rückseite der Bluse) und verschließt nun den von mir ungeliebten Schlitz. In der Vergrößerung vom Bild kannst Du alles besser erkennen.

Nachdem ein Knopf gefehlt hat, habe ich statt der langweiligen braunen Knöpfe 3 bunte Stoffknöpfe angenäht, die das Teil ein wenig aufpeppen.

Die letzte Kandidatin ist ganz neu zu mir gekommen. In diese entzückende luftige Bluse habe ich mich auf den ersten Blick verliebt, nachdem ich sie bei einem Kleidertausch entdeckt habe.

die Bluse wartet noch auf das Makeover

Die Freude hat nicht lange gehalten, auf dem Bild siehst Du das Problem. Die Hersteller haben wohl bei den Knöpfen sparen wollen. Die Abstände sind viel zu groß gewählt und die Knopflochleiste bleibt dadurch nicht dort, wo sie sein sollte. Und das liegt nicht daran, dass meine Oberweite das gute Teil sprengt!

Der oberste Knopf wurde überhaupt gespart, dadurch ist die Bluse für meinen Geschmack viel zu weit ausgeschnitten.

Meine Lösung wird ähnlich sein wie oben. Zuerst möchte ich die Knöpfe abnehmen und danach die Knopflochleiste zusammen nähen und dadurch fixieren. Anschließend wird es einen Knopf mehr geben, der das Oberteil offiziell verschließt.

Nachdem ich mich schon sehr auf diese Bluse freue, hoffe ich sehr, dass ich bald die Zeit für das Makeover finde.

Tipp: Alle Bilder können durch Anklicken vergrößert werden, um weitere Details zu betrachten.

Linkparty:


Banner fix itWer Beiträge zum Thema „Reparieren“ auf seinem Blog veröffentlicht, kann diese hier über „inlinkz“ oder in den Kommentaren verlinken.

Ich bin schon gespannt auf Deine Beiträge und freue mich sehr darauf!

Durch Anklicken des Linkbuttons kannst Du sowohl selbst Beiträge verlinken als auch alle verlinkten Beiträge samt Beitragsbild sehen!

Zusätzlich werde ich auf meiner Pinterest-Pinwand „fix it – reparieren ist nachhaltig“ alle Bilder samt Verlinkungen für Dich sammeln. Am Ende des Monats wird das Pinboard auch im Monatsrückblick zu sehen sein.

Das Banner kann gerne auf den eigenen Blog mitgenommen werden. Bitte setze in Deinem Artikel einen Backlink zu diesem Blogbeitrag.

Mit der Aktion „fix it – reparieren ist nachhaltig“ möchte ich andere dazu motivieren, Dinge zu reparieren statt sie wegzuwerfen.

Egal ob Kleidungsstück, elektronisches Gerät oder ein Möbelstück – verlängere das Leben von Dingen durch Reparatur und trage so zur Schonung der Ressourcen unserer Erde bei.

Verlinkt zu EiNaB, Create in Austria, alt trifft neu und ANL

Die 9 Stufen zum nachhaltigen Konsum [nachhaltiges Konsumverhalten]

Wenn man im Internet nach dem Begriff „nachhaltiger Konsum“ sucht, liest man vor allem davon, was es bedeutet, nachhaltig zu konsumieren. Sprich nach welchen Kriterien sollte das neue Produkt gewählt werde, um den Schaden für die Umwelt zu reduzieren.

Angestellt wird dabei der Vergleich zwischen einem konventionell und einem nach ökologischen Kriterien produzieren Produkt.

9-stufen-zum-nachhaltigen-konsum

Für mich setzt das jedoch viel zu weit hinten an. Es geht dabei zwar darum, die Umweltbelastung für eine bzw. diese Kaufentscheidung zu vermindern, aber ich möchte gerne noch einen Schritt weiter gehen.

Oder eigentlich zurück gehen, denn alle nachstehenden Überlegungen finden lange vor dem Akt des Kaufens statt.

reusecloudNachhaltiges Konsumverhalten ist für mich, wenn ich auch die Frage nach der Notwendigkeit bzw. der Art des Konsums mit einbeziehe. Denn dieser Punkt macht aus ökologischer Sicht meiner Meinung nach den wirklich großen Unterschied aus.

Deshalb möchte ich Dir heute die von mir selbst konzipierten Stufen zum nachhaltigen Konsum präsentieren.

1. use what you have

Nutze das, was Du hast und gehe sorgsam damit um auf dass die Dinge lange leben. Mache Dir immer wieder bewusst, dass Du bereits alles besitzt, was Du zum Leben brauchst.

2. zweckentfremde das, was Du bereits besitzt

Wenn Du etwas brauchst, das Du noch nicht besitzt, dann schau Dich mal um, ob Du bereits etwas besitzt, was diesen Zweck ebenfalls erfüllen könnte. Beispielsweise kann dadurch eine alte Suppenterrine zum Brottopf werden oder Apfelmusgläser, die eigentlich für den Müll sind, werden so zu Vorratsgläsern. Ich verwende eine Pralinendose zur Aufbewahrung für meine Butter und alte Gläser für die Gewürze.

nutze das, was Du bereits besitzt

nutze das, was Du bereits besitzt

3. repariere, was kaputt ist

Statt Neues zu kaufen, wenn etwas kaputt ist, kannst Du es entweder selbst reparieren oder von Freunden reparieren reparieren lassen, es zum Repair-Café bringen oder den Fachmann beauftragen.

4. nicht alles muss man besitzen

Vieles, was wir benutzen wollen, müssen wir nicht selbst besitzen. Leihe es Dir von Freunden aus oder nutze die Möglichkeiten des Leihladens.

5. brauche ich das wirklich?

Hinterfrage Deinen Konsumwunsch. Warte ein paar Tage, ob Du das Teil noch immer haben möchtest. Oft stellt sich heraus, dass der Kaufimpuls eine momentane Laune war.

6. mach es selbst

Vieles kann man selbst herstellen egal ob stricken, häkeln oder nähen. Besonders gut für die Umwelt ist dafür das zu nutzen, was es schon gibt. Stichwort Upcycling. Auch das ist eine Form von use what you have. Mit ein wenig Kreativität entstehen sehr besondere Unikate.

einige meiner DIY Projekte der letzten Jahre

einige meiner DIY Projekte der letzten Jahre

7. Nutze das, was andere nicht mehr haben wollen

Wenn Du zu dem Schluss kommst, dass Du Deinen Besitz dennoch erweitern möchtest, dann nutze die Möglichkeiten des Gebrauchtmarktes. Das ist gut für die Umwelt, weil nichts Neues produziert werden muss, das die Umwelt bereits in der Produktion belastet. Darüber hinaus werden keine wertvollen Rohstoffe verbraucht, das Verpackungsmaterial fällt weg und die Ware muss auch nicht um die halbe Welt transportiert werden.

In erster Linie denke ich da an den Umsonstladen, Verschenkregale, Tauschmärkte, offene Bücherschränke u.ä. Alternativ gibt es auch zahlreiche Flohmärkte, wo man fündig werden kann. Im Internet findet man ebenfalls viele Möglichkeiten wie z.B. Verschenkbörsen und Internetflohmärkte.

Bilder einer Kleidertauschparty

Bilder einer Kleidertauschparty

8. Gebrauchtwarenladen

Den Second-Hand-Laden setze ich erst danach an, weil dahinter doch wiederum ein Geschäft und vor allem kommerzielles Handeln steht. Waren werden transportiert und in einem Geschäftslokal präsentiert. Und es fällt oft dennoch viel Müll im Hintergrund an. Und was passiert mit dem, was doch keiner haben will?

Aber grundsätzlich ist der Secondhand-Laden natürlich immer noch die bessere Wahl als Neues zu kaufen.

9. warte auf Mr. Perfect

Nicht jeder Konsumwunsch muss sofort erfüllt werden. Wenn Du heute am Gebrauchtmarkt nicht das findest, was Du gerne möchtest, nimm Dir Zeit um auf Mr. Right zu warten.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es zwar manchmal einige Zeit dauern kann, aber die Freude ist dafür umso größer, wenn man nach langer Suche das richtige Teil entdeckt. Das war z.B. mit meinem Brottopf so. Ich habe sicher ein halbes Jahr gewartet und nun schon seit wirklich langer Zeit viel Freude damit.

nachhaltiger-konsum

kaufe regional produzierte Waren, die fair gehandelt werden

Nun kommen wir doch noch zum Neukauf, dem nachhaltigen Konsum im engeren Sinne wie ich es nennen möchte.

Achte beim Erwerb darauf, dass die Waren möglichst in Deiner Region gefertigt und dass die Hersteller fair bezahlt werden.

Das ist gar nicht immer so einfach und führt Dich möglicherweise wieder ein paar Stufen zurück auf der Leiter des nachhaltigen Konsums.

Achte auf die Qualität der Ware, dass sie gut verarbeitet und langlebig hergestellt wurde. Hinterfrage die Möglichkeiten der Reparatur bzw. der Ersatzteile. Manche Firmen bieten selbst ein Reparaturservice an.


Logo einab grueneinfach.nachhaltig.besser.leben [#EiNaB]

Meinen heutigen Beitrag schicke ich zur Blogparade einfach.nachhaltig.besser.leben.

Hier geht es zur aktuellen Linkparty, in der wir den 2. Geburtstag der Blogparade mit ganz tollen Neuigkeiten feiern.

Hab ich Dich jetzt neugierig gemacht? Dann klick schnell auf den Link zum Beitrag „EiNaB #21: Alles neu macht der Mai“.


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AllerLEIHLaden Graz
Leihladen Leila
Repair Cafe

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Weiters verlinkt zu ANL von Rostrose.